Sprachunterricht für Flüchtlinge ist ein Schlüssel zur Integration. GELSENWASSER TV hat ein Projekt, das von unserer Stiftung unterstützt wird, besucht.
Einmal pro Woche wird ein schlichter Raum im Wasserwerk Haltern zum Klassenzimmer. Wo sich sonst GELSENWASSER-Mitarbeiter zu Besprechungen treffen, sitzen dann Menschen über Heften und Büchern. Und lernen! Mit ihnen am Tisch sitzt Friederike Boone. Die Gelsenkirchenerin gibt Sprachunterricht für Flüchtlingsfamilien, die in der Nähe frühere Werkswohnungen bezogen haben. Die GELSENWASSER-Stiftung unterstützt das Ganze. Als ausgebildete Sprachtrainerin und Übersetzerin weiß Friederike Boone genau, warum ihr Job so extrem wichtig ist:
„Sprache ist der Schlüssel für Integration“.
Seit einigen Monaten lernen bei ihr ganze Familien Deutsch zu sprechen, zu lesen und zu schreiben. Leicht ist das nicht. Denn anders als in einer normalen Schulklasse sind die Lernenden unterschiedlich alt oder haben nicht die gleichen Voraussetzungen. „Die jüngsten Kinder sind gerade einmal im Kindergartenalter – die älteren schon über 20 Jahre alt. Dazu kommen dann noch die Eltern.“ Einige haben keine Erfahrungen mit unserem Schriftbild. Sie sprechen arabisch, lesen zum Beispiel von rechts nach links statt wie wir von links nach rechts. Das heißt „Umdenken“ für die Lernenden, die aus dem Irak oder Afghanistan kommen. Doch so verschieden alle sind, etwas haben sie gemeinsam: die Erlebnisse der Flucht, das Fremdsein in Deutschland. „Auch das spielt eine Rolle beim Lernen“, erklärt die Fachfrau.
Mit dem Deutschunterricht im Wasserwerk werden die Menschen auf die weitergehenden Sprachkurse vorbereitet. Und auch der Alltag soll so schneller etwas leichter werden. „Sie lernen nicht nur Deutsch, sondern auch Deutschland kennen“, sagt Friederike Boone. „Sie erfahren etwas über den Lebensalltag und die Kultur, das fließt natürlich in den Unterricht mit ein.“
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