Eine Studie von GUTcert vergleicht die Treibhausgas-Bilanz von Mineral- und Trinkwasser. Leitungswasser ist 586 Mal klimafreundlicher als stilles Mineralwasser. Daher unsere Botschaft zum Weltwassertag: Macht mit bei der Wasserwende!

Leitungswasser trinken, ist aktiver Klimaschutz. Das belegt eine neue Studie. Das Berliner Audit-Unternehmen GUTcert hat im Auftrag von a tip:tap e.V. die Treibhausgas-Bilanz von stillem Mineralwasser und Trinkwasser verglichen.

Der Studie zufolge fallen pro Liter Flaschenwasser durchschnittlich 202,74 g CO₂ an – für Leitungswasser dagegen nur 0,35 g.

Ein himmelweiter Unterschied, der beweist: Leitungswasser ist in Bezug auf die CO2-Emissionen 586 Mal umweltfreundlicher als (stilles) Flaschenwasser.

Mit jedem Liter Leitugnswasser spart Ihr so viel CO₂ ein, Wasserwende für mehr Klimaschutz

CO₂-Fußabdruck von Leitungswasser ist extrem gut

GUTcert hat den CO₂-Fußabdruck für beide Produkte berechnet. Dafür wurden die emissionsrelevanten Daten für den Lebenszyklus von Mineral- und Trinkwasser aus der Leitung aus unterschiedlichen verlässlichen Quellen gesammelt.

Der CO₂-Fußabdruck umfasst die Menge der Kohlenstoffdioxid-Emissionen, die durch die Herstellung und den Verbrauch eines Produkts entstehen. Angegeben werden sie meistens in Tonnen CO₂-Äquivalent, kurz t CO₂-eq.

Die Forscher schauten sich den gesamten „Lebensweg“ beider Wässer an und zogen unter anderem folgende Faktoren in ihre Berechnungen ein:

  • alle Schritte rund um Rohstoffgewinnung, -förderung und -aufbereitung
  • die Prozesse beim Abfüllen der Flaschen und ihre Reinigung
  • alles rund um die Verpackung, von der Herstellung der Flaschen, über ihre Entsorgung bis zum Recycling
  • alle Transporte, wie ins Geschäft und zum Kunden

Weggelassen wurden die Emissionen aus der Nutzung und das Versetzen mit Kohlesäure – der Treibhausgas-Vergleich bezieht sich daher auf stilles Mineralwasser und Trinkwasser, das nicht aufgesprudelt wird.

Mit Leitungswasser 3 Mio. Tonnen CO₂ sparen

Leitungswasser vs. Mineralwasser. So viel CO₂ könnten wir sparen, wenn wir von Flaschenwasser auf Leitungswasser umsteigen

Laut Umweltbundesamt trinkt jeder hierzulandes pro Jahr 181,4 Liter Flaschenwasser.* Wenn alle Deutschen stattdessen Leitungswasser trinken würden, könnten 202,4 g CO₂/Liter eingespart werden. Das wären 3 Millionen Tonnen CO₂ pro Jahr.

→ 2018 lagen die Treibhausgasemissionen hierzuladen pro Kopf bei durchschnittlich 8,6 Tonnen Kohlenstoffdioxid.**
→ Rund 1,74 t davon stammen aus unserer Ernährung; 4,56 t entstehen durch den Konsum eines jeden deutschen Durchschnittsbürgers.***
→ 2019 wurden in Deutschland schätzungsweise 811 Mio. Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente ausgestoßen.****

Im Vergleich zu solchen Zahlen klingen 3 Mio. Tonnen erstmal mickrig. Aber in Relation zu anderen Zahlen wird der Wert der 3 Tonnen ersichtlich: Denn das entspricht etwa 1,5 Mal dem innerdeutschen Flugverkehr!

Wasserwende bedeutet, den eigenen Alltag bewusst nachhaltiger zu gestalten

Der Wert liegt aber gar nicht nur in den errechneten 3 Mio. Tonnen CO₂-Äquivalenten, die Deutschland durch Trinkwasser-Konsum einsparen könnte. Sondern in der Einfachheit der Idee. Die Wasserleitungen liegen, die Trinkwasserqualität stimmt, jeder kann zuhause Trinkwasser zapfen.
Wasserwende geht einfach, direkt, überall! Natürlich ist sie nur einer von vielen Tropfen, um unser Alltagsleben nachhaltiger zu gestalten. Aber eben einer, der direkt, kostengünstig und flächendeckend umgesetzt werden kann.

3 Vorteile der Wasserwende

  1. Jeder kann mitmachen: Einfach den Hahn aufdrehen statt Flaschenwasser kaufen.
  2. Trinkwasser ist super günstig.
  3. Es ist im Alltag leicht umzusetzen.

Unser Tipp zum Weltwassertag: Versucht doch heute, einen ganzen Tag auf Flaschenwasser zu verzichten und Leitungswasser zu trinken. Es ist viel leichter, als Ihr denkt! ?

Wasserwende: Umsteigen auf Leitungswasser und das Klima schützen

Wer im Alltag bewusst nachhaltiger handeln möchte, sollte mit der Wasserwende starten: Der Umstieg von Flaschenwasser auf Leitungswasser ist leicht bewältigt.

 


QUELLEN

* Quelle: UBA TEXTE 106/2019
Verbrauch von Getränken in Mehrweg- und ökologisch vorteilhaften Einweggetränkeverpackungen, Bericht 2017 (Tabelle 2); Seite 26

**Quelle: Statista

***Quelle: UBA
Klimaschutz in Zahlen 2019; Abbildung 41, S. 53

****Quelle: Statista

FOTOS
Titelbild: © Lena Ganssmann
Grafiken: © GELSENWASSER AG
Foto: © GELSENWASSER AG

LINKS
GUTcert
UBA Treibhausgas-Emissionen Deutschland
Wikipedia
BMU Klimaschutz in Zahlen 2018
eurostat Treibhausgasemissionen pro Kopf
a tip:tap

Teilen: