Gemeinden müssen ein Wasserversorgungskonzept machen. Gelsenwasser hat über 60 in NRW dabei unterstützt. Wichtig sind die Konzepte für den besseren Durchblick – und auch wegen des Klimawandels.

Mit der Dürre im Sommer 2018 tauchte diese Fragen häufiger auf: Haben wir eigentlich genug Wasser? Zunächst mal: So schnell geht uns das Wasser nicht aus! Dank cleverem Wassermanagement und unserer Wasserspeicher, den Stauseen Haltern und Hullern.
Trotzdem, die Fragen sind angesichts des Klimawandels berechtigt. Lange Trockenheit und hohe Temperaturen könnten die Wasserversorgung in Zukunft beeinflussen. Der heiße Somme 2018 gab einen Vorgeschmack. Was, wenn mehrere solcher Sommer aufeinander folgen? Und die Winter trocken sind? Wie kann man sich für die Veränderungen wappnen? Antworten können jetzt die Wasserversorgungskonzepte der Kommunen liefern.

Alle sechs Jahre ein Wasserversorgungskonzept erstellen

2016 beschloss der nordrhein-westfälische Landtag das neue Landeswassergesetz. Darin steht, dass Kommunen 2018 erstmals ein Wasserversorgungskonzept vorlegen müssen. Das muss alle sechs Jahre überarbeitet werden. 2024 müssen die 396 Gemeinden in NRW also wieder ran.
Das sei doch nur Papier, das in Schubladen verstaubt, sagen Kritiker. „Nein“, hält unser Fachmann Ulrich Peterwitz dagegen. „Das Konzept umfasst alle Bereiche, die zur Wasserversorgung gehören: die Wassergewinnung, die Aufbereitung in Wasserwerken und die Verteilung samt der dazugehörigen Infrastruktur“, erklärt er. Ulrich Peterwitz leitet bei Gelsenwasser den Bereich Wasserwirtschaft und hat in den vergangenen Monaten mit einem Team etwa 60 Wasserversorgungskonzepte mit NRW-Gemeinden erstellt.

Gemeinden erhalten wieder einen Überblick über die Wasserversorgung

Wie ist der Zustand der Wasser-Infrastruktur? Welche Materialien wurden im Leitungsnetz verbaut? Das Wasserversorgungskonzept einer Gemeinde verrät Ist-Zustand und Prognosen zur Infrastruktur.

Wie ist der Zustand der Wasserrohre? Welche Materialien wurden im Leitungsnetz verbaut? Das Wasserversorgungskonzept einer Gemeinde beschreibt Ist-Zustand und Prognosen zur Wasser-Infrastruktur.

„Im Konzept wird zum einen der Ist-Zustand der Wasserversorgung in einer Gemeinde beschrieben.“ In welchem Zustand ist das Leitungsnetz? Welche Materialien wurden verbaut? „Es werden aber auch Prognosen erfasst“, so der Fachmann. Zum Beispiel: Wie wird sich der Wasserbedarf in den nächsten zehn Jahren entwickeln? Dabei müssen die Verantwortlichen viele Faktoren beachten: Der Klimawandel ist entscheidend, ebenso der Strukturwandel und die demografische Entwicklung.
Die Daseinsvorsorge ist eine kommunale Kernaufgabe, dazu gehört auch die Wasserversorgung. Entweder machen sie das mit Eigenbetrieben selbst, oder sie vergeben dafür Konzessionen an Dritte, zum Beispiel Stadtwerke oder Gelsenwasser.

„Städte- oder Gemeindeverwaltungen ohne eigene Wasserversorgung fehlt deshalb oft der detaillierte Überblick. Da wissen wir am besten Bescheid und unterstützen.“

Durch Wasserversorgungskonzepte rückt der Klimawandel in den Blick

Durch das Wasserversorgungskonzept erhalten Städte und Gemeinden wichtige Informationen und können die Entwicklung verfolgen. Das hilft, Infrastruktur vorausschauend für ihre Bürger zu gestalten. Schäden und Investitionen werden viel früher sichtbar: Wasserversorger können konkrete Erhaltungsmaßnahmen planen und die wertvolle Infrastruktur (Der Schatz unter der Straße) schützen.
„Sie müssen sich auch verstärkt mit dem Klimawandel und seinen Folgen beschäftigen“, sagt Peterwitz. So lassen sich auch frühzeitig Veränderungen und Gefahren erkennen. „Vieles zeigt sich besser, wenn man regelmäßig hinschaut.“

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Titelbild PE-Wasserleitungen: © GELSENWASSER AG / Roszinsky
Baustelle: © GELSENWASSER AG / Kreklau

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