Schon mit wenig Aufwand lässt sich Zuhause Abfall vermeiden. Wir haben 7 Tipps zusammengestellt, mit denen Ihr weniger wegwerft und Plastikmüll reduziert. Wertschätzen statt Wegwerfen, ist die Devise.
Wir alle werfen zu viel Abfall weg! 462 Kilogramm Haushaltsmüll produzieren wir pro Kopf und Jahr in Deutschland. Davon sind 158 Kilogramm Restmüll je Einwohner*In. Mehr als 38 Kilogramm davon sind Plasikmüll¹. Dabei lässt sich gerade Zuhause leicht Abfall vermeiden.
So werft Ihr weniger weg: 7 Tipps um Müll zu vermeiden
1. Leitungswasser trinken
Kraneberger zu trinken, ist die einfachste Art Abfall zu vermeiden. Über 200 Einweg-Plastikflaschen kauft jeder Einwohner*in hierzulande pro Jahr. Das sind einige Mülltonnen voll. Einweg-Plastikflaschen sind Ressourcenfresser. Mehrweg-Plastikflaschen sind zwar grundsätzlich umweltschonender, aber wirklich nachhaltig bzw. umweltfreundlich ist nur Leitungswasser.
Zum einen, weil der Transport wegfällt (weniger CO2). Zum anderen, weil keine „Verpackung“ nötig ist. Eine Karaffe für Zuhause und Trinkflaschen für Unterwegs, beides robust und langlebig – mehr braucht es nicht, um auf Leitungswasser umzustellen.
Bonus: Leitungswasser ist zudem deutlich günstiger als Mineralwasser. Ihr erspart Euch also nicht nur die Schlepperei, sondern schont auch Euren Geldbeutel.
2. Zurück zu den Wurzeln: guter alter Filterkaffee
Heute steht in den meisten Küchen ein Vollautomat. Dabei ist der gute, alte Filterkaffee nicht nur lecker, sondern auch umweltfreundlicher. Es entsteht kein Abfall durch Pads oder Aluminiumkapseln. Lediglich die Kaffee-Verpackung muss entsorgt werden. Denn der Kaffeesatz kann auf den Kompost oder in die Biotonne.
Egal ob handgefiltert oder mit der klassischen Maschine aufgebrüht: Bei beiden Varianten lassen sich sogar permanente oder wiederverwendbare Kaffeefilter (z.B. aus Baumwolle, Edelstahl…) verwenden. Der klassische Papierfilter lässt sich also auch noch vermeiden. Wer seinen Kaffee im „Unverpackt-Laden“ kauft, kann sogar „zero waste“ das dunkelbraune Kultgetränk genießen.
3. Wie bei Oma: Taschentücher & Servietten aus Stoff
Zu Omas Zeiten wurden noch die Initialen auf die Stofftaschentücher gestickt. Heute findet man sie nur noch selten in Geschäften. Dabei sind die quadratischen Stofftücher sehr umweltfreundlich. Reinschniefen und ab in die Wäsche – das geht hunderte Male. Inzwischen gibt es neben Stofftaschentücher im Retro-Design auch moderne Varianten. Allerdings gibt es nicht mehr viele Geschäfte, die solche „Relikte“ verkaufen. Da ist Online-Shopping angesagt.
Übrigens: In Sachen Hygiene sind Stofftaschentücher unbedenklich, sofern sie nach jedem Naseputzen in die Wäsche kommen. Am besten bei 60/90 Grad waschen, z.B. zusammen mit Handtüchern, und unbedingt bügeln. Die heißen Temperaturen beim Bügeln machen Bakterien den Garaus.
Bei einer richtigen Erkältung bzw. Grippe bräuchte es allerdings einen riesigen Vorrat an Stofftaschentüchern. Wenn die Nase aufgrund der Kälte läuft, können Stofftaschentücher die erste Wahl sein. Wer krank ist, greift besser zur Papier-Variante. Dann aber aus zu 100 Prozent Recyclingmaterial!
Neben Stofftaschentüchern sind Stoffservietten eine Möglichkeit, die Ökobilanz im eigenen Haushalt zu verbessern. Die Stoff-Variante ist in der Anschaffung etwas teurer, wird aber gewaschen und immer wieder verwendet. Gute Stoffservietten halten jahrelang.
4. Feste Seife statt Waschlotion
Und noch ein Tipp „aus der guten alten Zeit“, mit dem Ihr leicht Abfall vermeidet: Seife am Stück statt in flüssiger Form. Feste Seife ist günstiger, ergiebiger und reinigt genauso gut. Sie lässt sich ohne Verpackung aus Plastik verkaufen, einfach am Stück oder in Papier/Pappe verpackt.
Besonders gut: Feste Seifen werden ohne chemische Zusatzstoffe hergestellt, die Allergien oder Hautreizungen auslösen können – und deren Reste trotz Kläranlagen über das Abwasser in Flüssen und Seen landen.
Bei flüssiger Seife nimmt man oft mehr, als man zum Händewaschen braucht. Beim Seifenstück ist das seltener. Weniger Seife bedeutet ein Mehr an Umweltschutz.
Viele bevorzugen aus hygienischen Gründen Flüssigseife. Doch einen 100-prozentigen Schutz gibt es weder bei der einen noch bei der anderen Variante. Bakterien und Keime fühlen sich auf der alkalischen Oberfläche von Seifen nicht wirklich heimisch. Wohl aber auf dem Seifenspender und in der Seifenschale. Daher ist es wichtig, diese regelmäßig zu reinigen.
5. Bewusst einkaufen – Abfall vermeiden: frisch, saisonal und regional statt abgepackt
Wer frisch und regional einkauft, vermeidet viel Verpackungsmüll. Die beste Option ist der Hofladen beim nächsten Bauern oder der Wochenmarkt. Dort könnt Ihr saisonales Gemüse und Eier unverpackt kaufen, ein stabiler Stoffbeutel oder ein großer Korb reichen für den Transport nach Hause.* Einige Hofläden verkaufen auch Fleisch.
Auch Milch kann man direkt beim Erzeuger kaufen. Viele Bauern haben „Milchtankstellen“, an denen man Milch in eigene Flaschen abzapfen kann. So entsteht erst gar kein Müll.
Immer mehr umweltbewusste Kunden werden Mitglied einer solidarischen Landwirtschaft. So hat man das ganze Jahr frische Produkte aus der Region.
*Plastiktüten sollten aus jedem Haushalt verschwinden: Robuste Stoffbeutel und Körbe, die jahrelang verwendet werden können, sind eine nachhaltige Alternative.
6. Wiederverwendbare Verpackungen nutzen: Revival der guten alten Brotdose
Die geliebte Stulle für die Mittagspause mitnehmen, vielleicht sogar einen kleinen Salat, Obst oder Rohkost – wer dafür Alufolie oder Tüten nutzt, produziert überflüssigen Müll. Die gute, alte Brotdose ist nachhaltig und praktisch. Inzwischen gibt es plastikfreie Modelle, zum Beispiel aus Glas, Holz oder Edelstahl.
Grundsätzlich solltet Ihr möglichst wiederverwendbare Verpackungen nutzen: Die Brotdose ist nur eine davon. Langlebige Dosen, in denen sich vieles in und außerhalb des Kühlschranks aufbewahren lässt, sind ein Muss. Mit Bienenwachstüchern lassen sich zudem Alu- und Frischhaltefolie aus dem Haushalt verbannen. Und Frisches vom Bäcker bringt Ihr im langlebigen Brotbeutel aus Baumwolle am besten nach Hause.
Apropos Upcycling: Alte Honig- und Marmeladengläser eignen sich um Snacks mitzunehmen. Aber auch, um Essbares für einige Tage im Kühlschrank zu verstauen und sogar zum Einfrieren. Auch Einmach- und andere Gläser lassen sich gut in Vorratsbehälter verwandeln.
7. Chemische Reiniger verbannen
Es gibt Reinigungsmittel für alles, aber nötig sind sie nicht. In Durchschnittshaushalt reichen wenige Reiniger, damit alles strahlt und glänzt. Und grundsätzlich gilt: Je weniger Reinigungsmittel Ihr verwendet, desto umweltfreundlicher ist Euer Haushalt.
Mit Hausmitteln, die schon zu Urgroßmutters Zeiten funktioniert haben, putzt Ihr definitiv umweltfreundlicher. Soda, Zitronensäure, Essig und Natron bilden sind eine gute Basis, sind vielseitig einsetzbar und preisgünstig zu haben. Es gibt auch eine Auswahl „grüner“ Reinigungsmittel (Öko-Spülmittel, Öko-Haushaltsreiniger usw.), die in jedem Fall besser sind als chemische Keulen, zum Beispiel mit Chlor.
Das beste Mittel um nachhaltiger zu putzen: Muskelkraft. So mancher Schmutzfleck lässt sich mit wenig Reinigungsmittel entfernen, wenn man ordentlich schrubbt.
¹ Zahlen von Destatis, Statistisches Bundesamt zu 2017
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© GELSENWASSER AG
Danke für den Rat zur Abfallvermeidung zu Hause. In meinem Haus gibt es eine Menge Abfall, den ich loswerden muss. Ich werde nach einem Container suchen, den ich mieten kann, um mir bei der Entsorgung des Mülls in meiner Wohnung zu helfen.
Abfall sammelt sich immer sehr schnell an und am Ende müssen wir es von jemanden entsorgen lassen. Das könnte man natürlich vorbeugen oder vermindern, indem man mehr darauf achtet, weniger Müll zu produzieren. Am besten beim Einkaufen schon.
Ich bin echt dankbar, dass ich diesen Beitrag zum Thema Abfall gefunden habe. Mit meiner Nachbarin habe ich mich schon viel darüber unterhalten. Ich denke, den Beitrag werde ich ihr mal schicken.