Gelsenwasser setzt sich gemeinsam mit deutschen Umweltverbänden im Rahmen der Initiative „LivingLand“ für die europäische Agrarwende ein. Landwirtschaft in Europa soll fair, ökologisch nachhaltig und gesund sein. Nur so werden auch unsere Wasserressourcen geschützt.

„Was die Natur und damit unser Wasser nicht belastet, muss anschließend nicht repariert werden.“ Henning Deters, Vorstandsvorsitzender von Gelsenwasser, bringt das Problem auf den Punkt. Nur mit einer europaweiten ökologisch nachhaltigen, fairen und gesunden Landwirtschaft können Wasserressourcen langfristig geschützt werden. Dafür ist eine Reform der europäischen Agrarpolitik nötig – eine Agrarwende! Die Umweltverbände NABU, BUND, DNR und WWF setzen sich dafür ein und haben die Initiative „LivingLand“ gegründet. Die wird auch von Gelsenwasser ideell unterstützt.
Die Förderpolitik der Landwirte in Europa so grundlegend zu verändern ist zweifelsohne eine Mammut-Aufgabe.

Agrarförderung und Gewässerschutz müssen zusammen passen!

Denn die Landwirtschaft spielt natürlich eine wichtige Rolle in unserer Wirtschaft und Gesellschaft und auch Landwirte stehen vor großen Herausforderungen wie steigendem Wettbewerb und Digitalisierung. Gleichzeitig verursacht sie aber immer mehr Probleme für Umwelt- und Tierschutz und nicht zuletzt für die Reinheit der europäischen Grundwasservorkommen. Durch Überdüngung gelangt zu viel Nitrat ins Grundwasser, das zu entfernen ist schwierig und teuer.

Umweltschutz belohnen

Im Rahmen der Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik, kurz GAP, fördert die EU deutsche Landwirte von 2014 bis 2020 jährlich mit rund 6,2 Milliarden Euro. Die Umweltverbände kritisieren, dass die Fördergelder falsche Anreize setzen und schlicht an der Flächengröße eines Betriebes ausgerichtet sind. Stattdessen müssten sie an konkrete Leistungen im Natur- oder Tierschutz gekoppelt sein. Zu lange wurde den schädlichen Auswirkungen auf die Umwelt durch die Landwirtschaft zu wenig Beachtung geschenkt. Durch die intensive Nutzung der Flächen sind viele Tier- und Pflanzenarten bedroht. Eine Kopplung der Agrarpolitik an eine ökologisch-nachhaltige Bewirtschaftung soll einen Kurswechsel bewirken und Umweltschutz belohnen.

Grundprinzip für Gewässerschutz: die Vorsorge
Es ist viel effektiver, die Verschmutzung der Wasserressourcen vorher zu verhindern als sie hinterher irgendwie zu beseitigen! Das Vorsorgeprinzip ist die Grundregel für Umwelt- und auch Trinkwasserschutz. Es ist unsere Aufgabe als Wasserversorger, das Trinkwasser zu schützen. Daher unterstützt Gelsenwasser jede geeignete Idee, bereits vorher die Belastungen zu verringern. Es kann helfen, wenn Landwirte zum Erhalt ihrer Förderung auch daran denken, welche Auswirkungen zu viel Stickstoff haben kann.

Erfahren Sie mehr zum Vorsorgeprinzip beim Wasserschutz:
Henning Deters‘ Appell an die Politik: Vorsorge beim Wasserschutz!

Gelsenwasser ist jetzt auch in Brüssel präsent

Gelsenwasser bringt sich in die EU-Politik ein und hat jetzt ein Büro in Brüssel.

Unser Büroraum im Haus der deutschen Wirtschaft (Rue Marie de Bourgogne 58, 1000 Brüssel) ist nur fünf Gehminuten vom EU-Parlament entfernt.

Wir haben uns daher als Wasserversorger an der öffentlichen Konsultation der Kommission zu diesem Thema beteiligt, bei der Ideen und Lösungsansätze gesammelt werden. Aber nicht nur die Gesetzgebung zur Nitratbelastung wird maßgeblich in Europa gestaltet, sondern auch andere Regeln wie die Standards für Trinkwasser oder der pflichtbewusste Umgang mit ungebrauchten Arzneimitteln werden in Brüssel gemacht.
Daher haben wir uns entschlossen, mehr Zeit und Kraft in die Arbeit an unseren Themen dort zu investieren – und unser Know-how nicht nur der Politik in Düsseldorf und Berlin, sondern auch in Brüssel zur Verfügung zu stellen. Damit man uns findet, haben wir Anfang des Jahres ein kleines Büro im Herzen der Stadt eröffnet. Besuchen Sie uns, wenn Sie sich für die europäische Wasserpolitik interessieren!

Autoren: Dr. Arnt Baer / Lisa Albert / Mareike Roszinsky

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