Das Startup binee hat eine Sammelbox entwickelt, um alte Medikamente richtig zu entsorgen. Das ist wichtig für den Wasserschutz. Gelsenwasser unterstützt die Aktion, die gerade so richtig ins Rollen kommt.
Jeder von uns hat alte und abgelaufene Medikamente im Schrank stehen. Im Laufe der Jahre sammelt sich was an und am Ende hat man eine eigene kleine Apotheke zu Hause. Irgendwann räumt man auf – nur wohin mit den alten Arzneimitteln?
Denn die dürfen auf keinen Fall in die Toilette oder das Waschbecken geschüttet werden. Dann landen die Wirkstoffe über das Abwasser im Wasserkreislauf. Ein Supergau für Natur und Wasser. Es ist also extrem wichtig, alte Medikamente richtig zu entsorgen.
Schon gewusst?
In Deutschland gibt es mehr als 100.000 zugelassene Arzneimittel, rund 9.000 Präparate mit zirka 3.000 Wirkstoffen. Laut Umweltbundesamt sind davon rund 1.200 umweltrelevant.
Quelle: http://www.abfallmanager-medizin.de/themen/medikamente-im-abwasser/
Das Problem: In Deutschland gibt es keine einheitlichen Regeln, wie alte Medikamente entsorgt werden müssen. Das ist in jeder Stadt oder Gemeinde anders. Oft sind es Apotheken, Schadstoffmobile und Sammelstellen, die die restlichen Tabletten und Fläschchen einsammeln. Alte Arzneimittel müssen eigentlich über den Restmüll entsorgt und dann verbrannt werden. Nur so werden die biologisch aktiven Stoffe zerstört und können der Umwelt nicht mehr schaden.
Kläranlagen und Wasserwerke können nicht alle Rückstände herausfiltern
Inzwischen lassen sich fast überall in der Natur Rückstände von Medikamenten nachweisen: in Gewässern, im Grundwasser, in Tieren, Pflanzen und im Boden. Schon kleinste Mengen haben schlimme Folgen für die Umwelt und die Wasserqualität. Beispiel: Forschen fanden heraus, dass männliche Fische durch den Wirkstoff der Antibabypille im Wasser verweiblichten – das kann eine Fischpopulation vernichten.
Natürlich gelangen Medikamentenrückstände auch durch unsere Ausscheidungen ins Abwasser. Das lässt sich allenfalls bei bestimmten Einsatzorten wie Röntgenpraxen durch Urinauffangbeutel verhindern, aber durch einen maßvollen Umgang mit Arzneimitteln lässt sich die Menge reduzieren. Kläranlagen können Rückstände nicht vollständig herausfiltern. Das Problem treibt die Kosten für Abwasserreinigung und Trinkwasseraufbereitung immer weiter in die Höhe. Kläranlagen und Wasserwerke benötigen immer mehr Technik, um unerwünschte Stoffe aus dem Wasser filtern zu können. Trinkwasser wird in Deutschland bestens kontrolliert und es gibt strenge Regeln und Grenzwerte. Doch Qualität hat ihren Preis. Gelsenwasser muss zum Beispiel viel mehr Aktivkohle einsetzen, um Spurenstoffe wie Pestizidrückstände herauszufiltern. Deshalb ist vorsorgender Wasserschutz so extrem wichtig!
Vorsorge und Wasserschutz sind existentiell
Damit die Kosten in absehbarer Zukunft nicht ins Unermessliche steigen und um uns selbst und das Wasser zu schützen, ist es notwendig, die Ursachen für die Wasserverschmutzung zu bekämpfen. Das bedeutet, Einträge in den Wasserkreislauf zu verhindern, statt nachher hochkomplizierte Technik zum Filtern verwenden zu müssen. Vorsorgen statt Reparieren lautet die Devise!
Startup binee entwickelt eine Box für sauberes Wasser
Genau dazu hatte das Startup binee eine Idee. Martin Jähnert ist der Gründer und Geschäftsführer. „Mir persönlich ist Umweltschutz sehr wichtig“, erklärt der Leipziger. Er ist Fachmann für Kreislaufwirtschaft, sprich Recycling.
Die Idee zu medibinee entstand, als Martin Jähnert ein Interview mit Gelsenwasser las. „Da ging es darum, dass so viele Medikamenten-Rückstände im Wasser landen.“ Daraufhin kam ihm die Idee, eine neue binee zu entwickeln, die auf dem Konzept der e-binee für alte Handys und Elektrogeräte basiert. Der Name kommt übrigens vom Englischen „bin“ für Tonne. „binee“ ist also eine kleine Tonne, oder ein Tönnchen, das etwas zurückgibt, wenn man was reinlegt.
Inzwischen gibt es rund um Leipzig elf medibinee-Boxen. In den nächsten Monaten kommen deutschlandweit weitere hinzu, allein 20 in NRW. Und binee sucht weiter interessierte Apotheken und Partner. „Ziel ist es, überall in Deutschland medibinees aufzustellen und so einen wichtigen Beitrag zum Wasserschutz zu leisten“, sagt Martin. „Es gilt, den Menschen bewusst zu machen, welche Folgen es für das Wasser und die Umwelt hat, wenn sie Medikamente ins Klo werfen.“ Und es müsse einfach sein, die alten Arzneimittel korrekt zu entsorgen. „Die medibinee ist genau das: kinderleicht, motivierend und nachhaltig.“ Und es kostet die Apotheken nichts, nur den Strom für den Betrieb der Sammelbox.
Die erste medibinee in NRW steht jetzt in Herne
Die erste medibinee in NRW steht seit dem 30. Mai 2018: In der Kompass Apotheke in der Wiescherstrasse 20 in 44623 Herne. binee-Mitgründer Martin Jähnert, Friedemann Ahlmeyer, Inhaber der Kompass-Apotheke und Sascha Köhler, Technischer Betriebsleiter der Stadtentwässerung Herne (SEH).
So funktioniert medibinee
Die medibinee ist eine Box, die zum Beispiel in Apotheken oder Drogeriemärkten aufgestellt wird. Man bringt die alten Medikamente zur medibinee. Die werden einfach in den Behälter mit Eingriffschutz gegeben, das ist kinderleicht. Und man bekommt auch direkt ein Dankeschön, einen Gutschein oder Rabattcoupon. Den kann sich der Benutzer aussuchen, mit ein paar Klicks auf dem Bildschirm der Box. So wird das richtige Handeln belohnt – und macht das gerne noch mal so. Gleichzeitig finanziert sich die medibinee über die Gutscheine.
Die Vorteile
• Leicht erreichbar – in die Apotheke und den Drogeriemarkt geht man sowieso
• Intuitiv – die Box ist durch den Touchscreen kinderleicht zu bedienen
• Motivierend – die Gutscheine sind ein Dankeschön und belohnen das richtige Entsorgen
• Nachhaltig – so wird Wasserschutz bewusst gemacht
Gelsenwasser und medibinee: Bundesumweltministerin schaute auf der IFAT vorbei
Bei unserem ersten Gründer-Pitch „Perfect Match“ 2016 lernten wir Martin Jähnert und medibinee kennen (4. Platz). Seitdem arbeitet Gelsenwasser mit dem Startup aus Leipzig zusammen. Der Wasserschutz verbindet uns. So war binee kürzlich auf unserem Stand auf der IFAT 2018 vertreten. Sogar Bundesumweltministerin Svenja Schulze schaute vorbei, um sich die medibinee anzuschauen.
Das Wasser braucht Dich!
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medibinee-Standorte im Ruhrgebiet
- Kompass Apotheke in der Wiescherstrasse 20 in 44623 Herne
- Panda-Apotheke in der Bismarckstraße 55 in 45881 Gelsenkirchen
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Ich habe von dieser beschriebenen Sammelbox zum Entsorgen von alten Medikamenten auf einem Aushang in meiner Apotheke gelesen. Ich finde, das ist eine richtig gute Idee! Denn man muss aufpassen, wie man Medikamente entsorgt und sollte sie vor Allem nicht in den normalen Hausmüll werfen.
Ich finde es sehr seltsam, dass es in Deutschland keine Regeln für die Entsorgung von Medikamenten gibt. Man ist mittlerweile daran gewöhnt, Verpackungen und andere Materialien richtig zu trennen, also warum nicht auch diese art von Mülltrennung zu implementieren? Die Sammlung von alten Arzneimitteln in der Apotheken scheint einen wichtigen Schritt in diese Richtung zu sein.
Gut zu wissen, dass alte Medikamente nicht in das Abwasser kommen dürfen. Unser Arzneischrank muss auch mal wieder ausgemistet werden. Ich schmeiße die Sachen für gewöhnlich in den Müll. Die Idee mit einer Sammelbox finde ich super.
Mir ist es total wichtig, dass Medikamente richtig entsorgt werden. Daher finde ich die Idee überall Sammelboxen aufzustellen echt super. Da kann man seine alten Medikamente richtig entsorgen ohne die Umwelt zu belasten.
Das ist schade das es diese Box nicht hier bei uns gibt, ich würde gerne meine Arzneimittel dort entsorgen. Eigentlich gehe ich gar nicht mehr so oft in die Apotheke, und bestelle mir meistens die Arzneimittel online. Das macht es für mich leichter weil ich Abends erst spät nach Hause komme und die Apotheken schon geschlossen haben! Ich werde mich über diese Box erkundigen und sehen ob ich trotzdem meine Medikamente in der Apotheke entsorgen kann. In das Wasser werfen niemals!
Danke, dass Sie erklärt haben, wie alte Medikamente sicher entsorgt werden können. Meine Mutter nimmt sehr viele Medikamente ein, und ich weiß, dass sie eine Sammlung von Medikamenten hat, die abgelaufen ist. Ich werde meiner Mutter helfen, eine Apotheke zu finden, in der sie das Abgelaufene entsorgen kann.
Diese Idee finde ich super. Ich hatte mich schon immer gewundert, wie die Entsorgung von Arzneimitteln sich auf die Wasserversorgung auswirkt. Ich werde beim nächsten Besuch in meiner lokalen Apotheke, Ausschau halten. Vielen Dank an diese innovativen Menschen.
Danke für den Artikel darüber, wie man alte Medikamente richtig entsorgt. Meine Frau hat vor kurzem auch einige alte Medikamente entdeckt, die sie bei einer Apotheke hat entsorgen lassen. Gut zu wissen, dass Kläranlagen Rückstände von Medikamenten nicht vollständig herausfiltern können.
Ich finde es wirklich erschreckend, dass nicht einmal Wasserwerke die ganzen Chemikalien herausfiltern können. Es sollte wirklich mehr auf dieses Thema aufmerksam gemacht werden. Ich persönlich erledige das immer in unserer Apotheke. Danke für den Artikel, hoffentlich nehmen sich die Leserinnen diese Information zu Herzen.
Tolle Idee so eine Box für die richtige Entsorgung von Medikamenten. Sie haben Recht, am Ende hat man eine eigene kleine Apotheke zu Hause. Ich interessiere mich / finde es wichtig auf die Umwelt zu achten und Müll, entsprechen korrekt zu entsorgen. Ob sich sowas auch schon bei mir in Vöcklabruck in einer Apotheke finden lässt, werde ich demnächst mal recherchieren.
Ich finde die Idee mit der Sammelbox wirklich prima. Leider nehmen viele Menschen die Gefahr, die von falsch entsorgen Medikamenten ausgeht, nicht ernst. Dabei betrifft es sogar unser Grundwasser, wie der Blog hier ja auch schon feststellt. Wir nehmen also all diese giftigen Stoffe auf, das muss man sich mal vorstellen. Danke, dass ihr mit dem Beitrag auf dieses Thema aufmerksam macht.
Vielen Dank für den Beitrag zum Thema Medikamentenentsorgung. Mein Onkel sucht ein Sanitätshaus, um neue Stützstrümpfe zu kaufen. Gut zu wissen, dass es nicht möglich ist, alle Medikamentenrückstände aus dem Grundwasser zu filtern.
Ich werde mir demnächst neue Medikamente bestellen und habe beim Aufräumen alte, abgelaufene Medikamente gefunden. Mir war nicht bewusst, dass Kläranlagen oder Wasserwerke nicht alle Rückstände herausfiltern können und sich die Substanzen im Grundwasser niederlassen und somit der Umwelt schädigen können. Ich werde mich um eine ordentliche Entsorgung kümmern und hoffe, dass ich alle neuen Medikamente in einer Apotheke bestellen kann.
Interessant zu wissen, dass die erste Medibinee-Box bereits 2018 in einer Apotheke in NRW aufgestellt worden ist. Mein Onkel möchte seine alten Medikamente entsorgen. Er würde sich freuen, wenn in der Apotheke in seinem Wohnviertel eine solche Box aufgestellt würde.
Ich besitze einige Medikamente, die fachgerecht entsorgt werden müssen. Daher war der Tipp sehr hilfreich, dass man Medikamente nicht im Abfluss entsorgen sollte, weil nicht alle Medikamente von Klär- und Wasserwerken gefiltert werden können. Ich werde mich mit einer Apotheke in Verbindung setzen, um zu erfahren, welche Entsorgungsmöglichkeiten ich in meiner Region habe.
Ich möchte die alten Medikamente konform entsorgen. Wichtig war hier zu lesen, dass Kläranlagen die Medikamente nicht richtig herausfiltern können. Ich werde zu einer Apotheke in meiner Nähe gehen, um weitere Maßnahmen treffen zu können.