Sand ist nach Wasser die wertvollste Ressource: Deshalb landet der Bodenaushub unserer Baustellen beim Bodenmanagement Rhein-Herne und der GWM. Dort wird der Boden zu feinstem Sand aufbereitet. Wichtige Beiträge für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft!
Sand hat jeder von uns schon mal zwischen den Fingern rieseln lassen: im Sandkasten, am Strand, beim Bauen. Sand ist gefühlt überall und nichts Besonderes. Doch das ist ein großer Irrtum: Sand ist nach Wasser die wertvollste Ressource und der gefragteste Rohstoff!
Der britische Geologe und Autor Michael Welland (1946-2017) nannte Sand den stillen Helden unserer Zeit.
Kostbar und unverzichtbar: Sand wird häufiger eingesetzt als Erdöl
Viele unserer Alltagsprodukte werden mit Sand hergestellt: zum Beispiel Glas, Handys und Kosmetika sowie Beton. Allein für den Bau von einem Autobahn-Kilometer werden 30.000 Tonnen Sand gebraucht. Auch Gelsenwasser braucht tausende Tonnen Sand jedes Jahr: Gräben von Versorgungsleitungen werden damit aufgefüllt.
Zahlen: So viel Sand brauchte Gelsenwasser 2017
Insgesamt waren es 34.000 m³. Das sind 52.020 Tonnen (52.020.000 kg). Allein die Betriebsdirektionen in Gelsenkirchen und Recklinghausen brauchten vergangenes Jahr rund 8.000 m³ Sand als Austauschmaterial für ihre Baustellen. Das sind zirka 26.000 Tonnen.
Durch die extrem hohe Nachfrage ist Sand weltweit knapp geworden. Es gibt nicht Sand wie „Sand am Meer“. Der Preis ist deshalb buchstäblich explodiert. Es gibt sogar illegalen Sandabbau und eine Sandmafia.
Der extreme Sandabbau schadet der Natur. Flüsse werden aus-, ganze Inseln und Sandstrände abgebaggert, der Meeresboden abgesaugt. Das Ökosystem wird dadurch für immer geschädigt. Deshalb ist es notwendig mit der Ressource Sand nachhaltig umzugehen – genau wie beim Wasser.
Aus diesem Grund recycelt Gelsenwasser bereits seit einigen Jahren den Bodenaushub aus Baustellen. Beim Bodenmanagement Rhein-Herne wird aus dem „Baustellen-Abfall“ feinster Sand. Und auch bei der GWM wird Aushubmaterial aufbereitet und danach wiederverwendet.
In der 2017 gegründeten Gesellschaft zur Aufbereitung und Weiterverwendung von Aushubmaterial (GWM) kooperieren die Gesellschaft für Wertstoff- und Abfallwirtschaft Kreis Unna mbH (GWA) und die GELSENWASSER AG. Beide Unternehmen sind jeweils zu 50 Prozent beteiligt.
Aufgabe der GWM ist es, Bodenaushub aus dem Tiefbau durch eine spezielle Technik so aufzubereiten, dass auf diese Weise ein Ersatzbaustoff von hoher Qualität entsteht, der GWM-Sand aus der Region Hellweg. Dieser hochwertige und wirtschaftliche Ersatzbaustoff kann z.B. beim Verlegen von Kabeln und Rohren zum Verfüllen der Leitungsgräben genutzt werden. Das schont den Deponieraum und durch die Substitution von Primärrohstoffen auch unsere natürlichen Ressourcen.
Bodenmanagement Rhein-Herne und GWM: Sand aufzubereiten ist nachhaltig und schont die Umwelt
„Auf unseren Baustellen fallen jährlich mehrere tausend Tonnen Bodenaushub an“, erklärt Daniel Nienhaus. Bisher sind die auf der Deponie gelandet. „Ab sofort können rund 60 Prozent davon recycelt werden.“ Das passiert in einer riesigen Siebanlage bei der BAV Aufbereitung GmbH an der Hertener Straße in Herne. „Die Siebanlage wurde extra für uns angepasst“, erläutert Nienhaus. Der Bodenaushub wird mit LKW von den Baustellen angeliefert. Förderbände transportieren den alten Boden durch Siebanlage. In mehreren „Stationen“ wird Grobes vom Feinen getrennt – heraus kommt am Ende feinster Sand.
„Die Anlage bereitet 40 Tonnen Aushub pro Stunde auf. Das sind insgesamt rund 60.000 Tonnen im Jahr.“
LKW, die Bodenaushub bringen, nehmen sofort wieder Sand zu den Baustellen mit. „So sparen wir LKW-Fahrten ein, sind nachhaltiger und schonen Ressourcen und Umwelt“, freut sich auch Andreas Krause von den Stadtwerken Herne. Er leitet die Gesellschaft gemeinsam mit Daniel Nienhaus.
Denn der Betrieb ist ein Gemeinschaftsprojekt. Dazu haben Gelsenwasser und die Stadtwerke Herne die Bodenmanagement Rhein-Herne GmbH (bmrh) gegründet. Das Recycling selbst übernehmen die Profis der BAV Aufbereitung GmbH als Subunternehmer.

Sand ist nach Wasser die meist genutzte Ressource weltweit – und wird sogar häufiger eingesetzt als Erdöl.
GWM wurde für Nachhaltigkeit ausgezeichnet
Die GWM wurde sogar vom RENN-Netzwerk im Rahmen des „Projekts Nachhaltigkeit 2020“ ausgezeichnet. Die Bewertung der Jury: Unser Projekt leistet einen besonders großen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung in der Region und darüber hinaus.
Was ist das RENN-Netzwerk?
RENN vernetzt Akteure aus allen gesellschaftlichen Bereichen, damit eine nachhaltige Entwicklung in unseren Regionen gelebte Praxis wird. Haben sich 20 Partnern aus allen 16 Bundesländern in dem regionalen Netzwerk zusammengefunden. Die RENN sollen dabei helfen, Nachhaltigkeitsaktivitäten auf Bundes-, Länder- und kommunaler Ebene weiter auszubauen und zu vernetzen.
Poetry Slammer Rainer Holl über die GWM
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Schon gewusst – Erstaunliche Fakten über Sand
- Es gibt drei Sandkorn-Größen: Grobsand 0,63 bis 2 Millimeter; Mittelsand 0,2 bis 0,63 Millimeter und Feinsand 0,063 bis 0,2 Millimeter.
- Grober Sand wird auch Sandschluff genannt.
- In einer Sekunde entstehen weltweit rund eine Milliarde neue Sandkörner.
- Auf einen Fingernagel passen etwa 20.000 Sandkörner.
- Es gibt runde und kantige Sandkörner.
- Sandkörner in der Wüste sind durch den Wind geschliffen worden und kantiger.
- Sandkörner, die von Wasser zerkleinert wurde, sind oft abgerundet.
- Es gibt verschiedene Sandarten: Treibsand, Flusssand, Bruch- und Brechsand, Quetschsand, Flugsand…
- In Mitteleuropa ist es meistens Quarzsand.
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© GELSENWASSER AG / Kreklau / Weiß
Dass Sand so eine hohe Nachfrage verzeichnet wusste ich nicht. Danke für den interessanten Artikel. Auf Baustellen fallen wirklich große Mengen Sand an, die Idee den Sand sowohl mit LKWs, als auch mit Förderbändern zu transportieren ist sicherlich umweltschonend!
Es ist essenziell geworden, in jedem Bereich umweltfreundlicher zu denken und zu agieren und dieser Artikel zeigt ein schönes Beispiel um die Bauabfälle von Erdarbeiten wiederzuverwenden. Ich wusste nicht, dass Bodenaushub normalerweise entsorgt wird. Gut zu wissen, dass es eine Methode gibt, um Sand daraus zu produzieren.
Ich finde die Idee, Bodenaushub zu recyceln total sinnvoll. Wir haben unseren Aushub damals abtransportieren lassen. Wohin der Transport ging, weiß ich gar nicht. Verrückt, dass Sand auch bei der Handy-Produktion eine Rolle spielt.
Gut zu wissen, dass Sand aufbereitet werden kann. Wir werden bald ein neues Projekt anfangen und können Ihre Tipps zur Nachhaltigkeit gut gebrauchen. Wir werden auch bald die nötigen Mulden bestellen.
Ich habe erst gerade verstanden, dass Sand so ein kostbarer Rohstoff ist. Gut zu wissen, dass man ihn aufbereiten kann. Ich benötige demnächst viel Sand als Baumaterial. Ich werde ihn vor Ort hier bei uns in Hanau kaufen.
Beim Erdarbeiten haben wir auch viel Sand im Grund entdeckt, was unser Bauprojekt etwas bremst. Ich wusste gar nicht, dass in Mitteleuropa Quarzsand am meisten liegt. Danke für die interessanten Fakten über Sand!
Wow, danke für diesen interessanten Beitrag zum Thema Bodensand nachhaltig verwenden. Bei Erdarbeiten ist das Auffinden von Sand ja manchmal ein echtes Problem. Es ist toll, dass es solche Möglichkeiten gibt, den Sand aufzuwerten und so nachhaltig im Sinne einer Kreislaufwirtschaft zu nutzen.
Wir wollen im Sommer unsere Baugrube sieben lassen um noch etwas finden zu können. Es ist gut zu wissen, das man für so etwas mobile siebe benutzen kann. Hoffentlich finden wir eine Firma, die uns so eine Maschine ausleihen kann.
Vielen Dank für den interessanten Beitrag. Sie haben wohl Recht, auf Baustellen fallen jährlich mehrere tausend Tonnen Bodenaushub an. Das ab sofort rund 60 Prozent davon recycelt werden können, finde ich super. Spannend, das dass in einer riesigen Siebanlage passiert und in mehreren „Stationen“ Grobes vom Feinen getrennt wird. Wir möchten für den Gartenbau auch mit einer Siebmaschine, zum Sortieren von Stoffgemischen und zum Absieben von Humus bzw. Kompost, arbeiten. Wir suchen nach einem Anbieter für eine mobile, zu mietenden Siebmaschine in Tirol.
Gut zu wissen, dass allein für den Bau von einem Autobahn-Kilometer 30.000 Tonnen Sand gebraucht werden. Mein Onkel möchte auch Sand zum Aufbau einer kleinen Struktur auf seinem Grundstück auf dem Lande benutzen. Er hofft, wesentlich weniger als 30 000 Tonnen Sand dafür zu benötigen.
Gut zu wissen, dass der Sand in Mitteleuropa meistens Quarzsand ist. Mein Neffe interessiert sich für Sand, für den Bau mit Sand und das Gießen von Sand. Er würde sich gerne vor allem Quarzsand für sein Bauvorhaben anschaffen.
Bisher wusste ich gar nicht, dass Sand so wertvoll ist und ein extremer Sandabbau sogar der Natur schadet. Auf meinem Grundstück finden zurzeit Aushubarbeiten der Erde statt und da der untere Boden ähnlich wie Sand ist, überlege ich etwas damit anzufangen. Zuerst werde ich allerdings eine Mulde von einem Muldenservice mieten, um die Erde fachgerecht zu entsorgen.
Gut zu wissen, dass der extreme Sandabbau der Natur schadet, weshalb das Rezyklieren von Aushubmaterial heutzutage notwendig ist. Mein Onkel möchte sich ein neues Haus auf dem Lande errichten lassen. Er möchte auch einen Beitrag zum Naturschutz leisten und deshalb Aushubmaterial zum Bau des Hauses rezyklieren lassen.
Danke für diesen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft. Es stimmt, dass dieser Sand sehr gefragt ist und er aus Bodenaushub geschaffen werden kann. Ich werde auch bald Erdarbeiten durchführen, zu diesem Zweck werde ich einen gebrauchten Minibagger kaufen. Den Aushub werde ich dann weiterverwenden.
Danke für diesen Beitrag zur Sandherstellung. Gut zu wissen, dass man diese knappe Ressource auch mithilfe des Bodenaushubs einer Baustelle gewonnen werden kann. Wir wollen uns auch einen Container vom Hersteller kaufen, da wir auch unseren Aushub ab jetzt aufbewahren wollen.
Vielen Dank für den Artikel! Ich finde es sehr interessant, dass es sogar eine Sandmafia gibt. Woraus man heutzutage alles eine Mafia machen kann! Aber ich muss sagen, bei uns im Dorf wird gerade auch gebaut und der Bodenaushub aus dem Tiefbau hat wirklich eine Menge Container gefüllt. Wenn Sand wirklich so eine wertvolle Ressource ist, kann ich verstehen, dass man da auf solche Ideen kommt. Firmen in diesem Bereich sitzen dann ja quasi auf Goldgruben, wenn man den Aushub aufarbeiten will.
Ich bin ein großer Fan von Nachhaltigkeit. Ich wusste nicht, das man Sand nachhaltig verwenden kann. Für unsere nächsten Arbeiten bestellen wir auch eine Mulde.
Mir war nicht bewusst, dass Sand so wertvoll ist. Das werde ich auf jeden Fall berücksichtigen. Wir haben vor kurzem einen Tiefbau für unseren Hausbau veranlasst. Da wird sicher auch Einges zusammenkommen.