Konjunkturprogramme in der Corona-Krise müssen die Wirtschaft beleben und einen Beitrag für den Klimaschutz leisten. IN4climate.NRW hat mit Partnern aus Industrie und Wissenschaft konkrete Anforderungen dafür zusammengetragen.
Die Corona-Pandemie hat die Wirtschaft allerorts stark geschwächt und in eine umfassende Krise geführt. Gleichzeitig fällt sie in ein Jahr, in dem wichtige Weichen für den Klimaschutz gestellt werden sollten. Für eine Wiederbelebung der Ökonomie müssen nun kurzfristig realisierbare Wege aufgezeigt werden. Dabei muss jedoch vermieden werden, dass neue Konjunkturprogramme nicht zukunftsfähige Strukturen stärken. Die Bekämpfung der langfristigen Pandemiefolgen und der Einsatz von Ressourcen für den Wiederaufbau stehen im Fokus der Programme – sie dürfen aber den Klimaschutzzielen nicht entgegenstehen, bzw. sollten diese langfristig unterstützen.
Investitionen in innovative Prozesse und nachhaltige klimaneutrale Ökonomien sind für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft unerlässlich.
Klimaschutz birgt große technologische und infrastrukturelle Herausforderungen
Orientieren sollten sich die Anforderungen der Konjunkturprogramme an den Zielen des European Green Deal und gleichzeitig auf das gemeinschaftliche europäische Ziel, den Weg in Richtung Treibhausgasneutralität, einzahlen. Die Umstellung auf eine klimaneutrale Herstellung von Stahl, Aluminium, Zement, Grundstoffchemikalien, Glas, Papier und anderen Materialien birgt große technologische wie infrastrukturelle Herausforderungen und findet vor dem Hintergrund des intensiven globalen Wettbewerbs statt. Umso wichtiger ist die Bündelung der Kräfte und ein abgestimmtes Vorgehen auch auf europäischer Ebene.
Positionspapier unterschrieben: Wege in eine klimaneutrale Industrie nach der Corona-Pandemie
16 Unternehmen & 4 Forschungsinstitute des Projektes IN4climate haben das Diskussionspapier „Wege in eine klimaneutrale Industrie nach der Corona-Pandemie“ unterzeichnet.
- AirLiquide, Covestro, Currenta, GMH Gruppe, HeidelbergCement, Hydro Aluminium, Kabel, Lanxess, Lhoist, Open Grid Europe, RHM, RWE, Shell, Spenner, thyssengas und thyssenkrupp
- Wuppertal Institut, Fraunhofer UMSICHT, IW Köln und VDZ.
Sie sehen in der Transformation hin zu einer klimaneutralen Industrie eine entscheidende Voraussetzung für einen erfolgreichen Klimaschutz. Langfristige konjunkturelle Maßnahmen, die in der jetzigen Lage zur Belebung der Wirtschaft ergriffen werden müssen, können diesen Prozess maßgeblich vorantreiben.
Unser Gastautor
Samir Khayat ist seit Oktober 2019 Geschäftsführer der IN4climate.NRW GmbH, die als Geschäftsstelle die Landesinitiative IN4climate.NRW für eine klimaneutrale Industrie organisiert. Zuvor betreute er als Referatsleiter im NRW-Wirtschaftsministerium die Bereiche „Energiesysteme der Zukunft und Klimaschutz in der Industrie“.
In seiner Tätigkeit beim Umweltministerium NRW hat er den Klimaschutzplan NRW als Projektplaner begleitet und war mit den Themen Energie- und Ressourceneffizienz in der Industrie sowie Vollzug der Ökodesign-Richtlinie befasst. Als studierter Umwelttechniker war er in den ersten Jahren als Consultant in einer Beratungsgesellschaft tätig und arbeitete später als Dezernent bei der Bezirksregierung Münster im Bereich Technischer Umweltschutz für Industrieanlagen.
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