Lichterketten sind ein Klassiker bei der Weihnachtsbeleuchtung. Nicht nur der Weihnachtsbaum, sondern auch Heim und (Vor)garten werden damit festlich gestaltet. Team blau-grün hat einen Fachmann gefragt, worauf man bei Lichterketten achten muss.

Immer in der Vorweihnachtszeit: „Alle Jahre wieder“ wird Zuhause der Karton mit dem Weihnachtsschmuck und den Lichterketten hervorgekramt. Mit teils großem Aufwand werden Wohnungen, Häuser und Gärten dann in ein Lichtermeer verwandelt. Lichterketten hängen in verschiedenen Formen an der Dachrinne, dort eine im Baum und dazu ein Weihnachtsstern im Fenster. Und auch beim Weihnachtsbaum, der traditionell an Heiligabend in den Wohnzimmern steht, greift die Mehrzahl der Deutschen zur Lichterkette und nicht mehr zu Kerzen.
Im Dezember gibt es hierzulande kaum ein Haus ohne weihnachtlichen Lichterglanz, drinnen wie draußen. Manche mögen es sogar leuchtend bunt. Da werden Häuser und Vorgärten mit aufwendiger Weihnachtsdekoration zu prestigeträchtigen Vorzeigeobjekten.

In Deutschland mag man es eher traditioneller. In den Geschäften gehen die Lichterketten ab Anfang/Mitte November aber genauso gut wie die Weihnachtsgeschenke. Kein Wunder, denn die Ketten mit den vielen kleinen Lichtern verleihen unseren Häusern und Wohnzimmern wahrlich einen festlichen Glanz.

LED-Lichterketten bringen weihnachtlichen Lichterglanz ins Haus.

Augen auf beim Lichterketten-Kauf!

Denn Lichterkette ist nichts gleich Lichterkette. In den Regalen gibt es durchaus „schwarze Schafe“. Jedes Jahr gibt es in der Adventszeit zirka 40 Prozent mehr Brände. Die Feuerwehren müssen nicht selten an Heiligabend ausrücken. Dabei sind das nicht nur unbeaufsichtigte Weihnachtsbäume und Adventskränze mit Kerzen, die in Flammen aufgehen. Auch Lichterketten gehören mitunter zu den Brand-Verursachern: Überhitzte Kabel können zum Beispiel Schwelbrände auslösen.
Kostentechnisch kommt der kleine Schreck allerdings meist erst viele Monate später – nämlich mit der nächsten Stromrechnung. Wer viele Lichterketten drinnen und draußen aufhängt, braucht auch mehr Strom. Deshalb sollte man neben der Sicherheit beim Lichterketten-Kauf auch auf den Verbrauch achten.
Team blau-grün hat Fachmann Reinhold Rimböck gefragt, worauf man unbedingt achten muss. Schaut Euch das Video an.

Welche Arten von Lichterketten gibt es?

Inzwischen gibt es so viele verschiedene, das man als Verbraucher quasi im Lichterwald steht. Allen gemeinsam ist der Aufbau: Viele kleine Lichter sind an einem Kabel – zu einem Strang oder ringförmig gedreht – befestigt.
Außerdem bestehen heutzutage eigentlich alle Lichterketten aus LED-Leuchten. Früher waren es Glühbirnen, doch die kleinen LEDs sind einfach in vielerlei Hinsicht unschlagbar. Zum einen sind sie extrem energiesparend. Im Vergleich zu Glühbirnen verbrauchen LEDs 80 bis 90 Prozent weniger Strom, was die Herzen von Deko-Enthusiasten in der Weihnachtszeit viel gelassener schlagen lässt. Gleichzeitig sind sehr robust und damit langlebig. In Punkto Sicherheit haben LEDs einen Vorteil. Weil sie mit Kleinspannung laufen, sind sie im Fehlerfall sicherer. Sie werden bei langer Laufzeit nicht so heiß, womit die Überhitzungs- und Brandgefahr sinkt.
LED-Lichterketten unterscheiden sich natürlich wie ihre Vorgänger mit Glühbirnen in der Länge, der Anzahl der Lichter sowie deren Größe. Auch die Stromquelle variiert – vom normalen Stecker für die Steckdose über ein Solarmodul bis hin zur Batterie.

LED-Lichterketten sind in der Regel für Kleinspannung (z. B. 12 oder 24 Volt) ausgelegt; die mit anderen Leuchtmitteln für 230 Volt.

Unbedingt auf die Schutzklassen achten!

Lichterketten werden in zwei Schutzklassen unterteilt. Schutzklassen geben an, wie die Sicherheit in Sachen Berührungsspannung bei elektronischen Geräten ist. Produkte der Schutzklasse II (230 Volt und mit Eurostecker), die einfach an die Steckdose kommen, haben keinen Schutzleiteranschluss. Alle spannungsführenden Teile sind doppelt isoliert. Sie sind an einem Symbol mit einem kleineren Quadrat in einem großen zu erkennen. Bei Schutzklasse III (weniger als 50 Volt) gibt es ein Netzteil und einen Transformator, der die elektrische Sicherheit gewährleistet (Symbol: Quadrat mit drei senkrechten Strichen).  Der Trafo reduziert die 230 Volt Spannung auf 12 oder 24 Volt, was in Innenräumen das Risiko stark reduziert. LED-Lichterketten mit Trafo sind daher für Drinnen eine sichere Lösung!

Schutzarten bei LED-Lichterketten

Achten Sie bei LED-Lichterketten auf die Schutzarten. Produkte mit IP 44 sind für den Innenbereich und für den geschützten Außenbereich geeignet.

Schutzarten: Für Drinnen oder Draußen geeignet?

Die Schutzarten geben an, für welche Umgebung sich das elektronische Gerät eignet. Es gibt die Schutzarten IP 00 bis IP 69. Bei Lichterketten ist das wichtig, da sie drinnen wie draußen verwendet werden. Nur Ketten mit mindestens der Schutzart IP 44 dürfen draußen verwendet werden. Sie sind dann gegen Spritzwasser und feste Fremdkörper größer als 1 Millimeter geschützt. Das entsprechende Symbol für die IP 44 auf der Verpackung ist ein Dreieck mit Tropfen. Das reicht, wenn die Lichterkette zum Beispiel auf der Terrasse unter einem Vordach angebracht wird. Also größtenteils wettergeschützt.
Wird sie aber im Freien, zum Beispiel in einem Baum, aufgehängt und komplett dem Wetter ausgesetzt, dann sollte man zu Produkten mit IP 45 oder sogar höher (IP 54 oder 64) greifen.
Es gibt Lichterketten, die ausschließlich Drinnen verwendet werden dürfen. Auch sie sind mit einem entsprechenden Symbol (Haus) versehen. Diese dürfen auf keinen Fall im Freien verwendet werden – dann besteht Lebensgefahr, durch einen Stromschlag durch Kurzschluss.

Welche Siegel sind bei LED-Lichterketten wichtig?

Alle Lichterketten (außer Batteriebetrieben), die in der EU verkauft werden, müssen die CE-Kennzeichnung vorweisen. Das CE-Siegel bestätigt, dass das Produkt eines Herstellers den in der EU herrschenden Sicherheits- und Gesundheitsanforderungen entspricht.
Weiterhin gibt es das GS-Zeichen für „Geprüfte Sicherheit“. Produkte mit diesem Siegel sind von einer anerkannten Prüfstelle auf ihre Sicherheit untersucht worden. Dabei handelt es sich aber um eine freiwillige Prüfung, die der Hersteller beauftragen kann.
Einige Lichterketten tragen auch das so genannte VDE-Siegel, das Prüfzeichen des Verbandes der Elektrotechnik.

Es gibt verschiedene Pruefsiegel bei Lichterketten.

Worauf muss man im Geschäft achten?

Wer im Laden eine Lichterkette kauft, sollte schon die Verpackung genau in Augenschein nehmen. Es gilt seriöse Hersteller zu finden – und Billigwaren, bei denen der günstige Preis in der Regel auf Kosten der Sicherheit und Qualität geht, zu vermeiden. Sicherer ist es natürlich in Fachgeschäften zu kaufen. Oder Sie informieren sich vorab, zum Beispiel bei Stiftung Warentest oder TÜV Rheinland.

Vor dem Ladenregal solltet Ihr folgende Kriterien beherzigen:

  • Stehen Name und Adresse des Herstellers auf der Verpackung?
  • Gibt es Angaben zum Importeur?
  • Sind die Warnhinweise auf Deutsch abgebildet?
  • Gibt es eine ordentliche Bedienungsanleitung auf Deutsch?
  • Stehen das GS-Siegel und CE-Zeichen auf der Verpackung?
  • Die Länge der Anschlussleitung zwischen Stecker und erster Lampe sollte mindestens 1,50 Meter betragen.
  • Die Qualität muss stimmen: Fassungen, Isolierung, Leistung, Zuleitungen, Kabel – alles sollte stimmig und optimal verarbeitet sein.

Ältere Lichterketten erst prüfen

Sie haben den Karton mit der Lichterkette endlich rausgekramt und brauchen gar keine neue? Dann prüfen Sie das gute Stück vor dem Anbringen auf jeden Fall gründlich auf Schäden. Sind Stecker und Kabel noch in Ordnung? Im Zweifel sollte man von stark beschädigten Lichterketten lieber die Finger lassen. Kaputte Leuchtmittel lassen sich bei einigen Ketten auch einfach austauschen – da muss man auf die Wattangabe achten. Stimmt die Wattstärke nicht, kann es zum Überhitzen kommen. Kaputte LEDs sollten deshalb immer ausgetauscht werden. Nicht vergessen: Unbedingt die Kette vorher vom Strom trennen! Sind Kabel oder der Trafo beschädigt, sollten Lichterketten auf keinen Fall mehr verwendet werden!

FI-Schalter ist nützlich

Äußerst nützlich ist auch ein Fehlerstrom-Schutzschalter, kurz FI genannt. Mit dem können Stromunfälle vermieden werden. Der FI überwacht den Isolationszustand der Elektrik im Haus inklusive aller angeschlossenen Geräte. Ist irgendwo etwas nicht in Ordnung, springt der FI-Schalter heraus und die Stromzufuhr wird unterbrochen. IN der Regel verfügen Wohnungen/Häuser über den FI-Schalter. Falls nicht, kann der aber auch von einem Fachmann nachgerüstet werden. Es aber auch transportable FI-Schutzschalter, die einfach zwischen Steckdose und Lichterkette gehängt werden können.

Lichterketten richtig aufbewahren

Wer kennt das nicht? Nach dem Fest wird die Weihnachtsdeko schnell abgenommen und hastig verstaut. Doch es lohnt sich, die Lichterketten ordentlich einzulagern bis zum nächsten Fest. Werden sie einfach zusammengeknüllt, können Kabel und Leuchtmittel beschäftigt werden. Leichter ist das übrigens mit LED-Schläuchen – die verheddern sich nicht. Hilfreich ist es, die Lichterketten sorgfältig um eine Papprolle zu wickeln.

Und was verbrauchen die an Strom?
Wer so richtig im Weihnachts-Deko-Fieber ist und Haus, Hof und Garten mit Lichterschmuck in Szene setzt, der sollte den Energieverbrauch ganz nicht außer Acht lassen. Seriöse Hersteller machen Angaben dazu auf der Verpackung. LEDs sind allerdings extrem sparsam, die Kosten dafür sind sehr gering.

3. Tipps: Darauf sollten Sie bei Lichterketten unbedingt achten!

  1. Lichterketten nie in der Nähe von Papier oder anderen schnell brennbaren Materialien betreiben.
  2. Lassen Sie Kinder nie unbeaufsichtigt damit spielen.
  3. Ziehen Sie den Stecker, wenn Sie nicht zuhause sind.

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