Extremes Wetter wie Starkregen und Trockenheit häufen sich. Die Hochwasserkatastrophe im Westen Deutschlands hat uns schmerzlich vor Augen geführt, wie der Klimawandel sich auswirken kann. Wir müssen unsere Kommunen noch widerstandsfähiger machen, dort wo es möglich ist, Bauweisen, Infrastruktur und Kommunikation an solche Folgen anpassen. Dr. Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes (DStGB), spricht in der aktuellen Folge unseres Politik-Podcasts GLASKLAR darüber, was zu tun ist.
Dr. Gerd Landsberg betont: Es braucht widerstandsfähige Städte mit einer resilienten Infrastruktur. Neben Klimaschutz müssen wir uns auch auf Klimaanpassung fokussieren und auf Extremwetterereignisse vorbereiten, so gut es geht. Das sei Starkregen auf der einen aber auch Dürre auf der anderen Seite.
Ist die Hochwasserkatastrophe ein Weckruf?
Die Situation wird sich laut Dr. Landsberg verschärfen und er erklärt, wie die Politik helfen könnte, damit Kommunen sich noch effektiver gegen Starkregen und Wassernot wappnen. Große Bauvorhaben zur Stärkung der Wasserinfrastruktur sollten politisch seiner Meinung nach leichter umzusetzen sein. Dafür fordert der DStGB ein Investitions-Beschleunigungsgesetz für Kommunen, um dem Klimaschutz dienliche Maßnahmen schneller zu verwirklichen. Er glaubt: Je größer die öffentliche Aufmerksamkeit, umso größer auch die Chance zur politischen Umsetzung von Initiativen.
Kommunen im Zentrum des Klimaschutzes
Neben Investition in eine resiliente Wasserinfrastruktur würde damit auch der Ausbau der Windenergie in den Städten befeuert. Ebenso könnten kommunale Beteiligungsoptionen zu mehr Akzeptanz der Bürgerinnen und Bürger beitragen, selbst für umstrittene Standorte im Wald. Dr. Gerd Landsberg gibt seine Einschätzung zur Reichweite des Urteils des Bundesverfassungsgerichtes zum Klimaschutz. Wie bewertet er das Thema Generationengerechtigkeit? Der Verbandschef erläutert im Gespräch seine Erwartungen an die Bundespolitik, damit Kommunen nachhaltige und sozialverträgliche Klimaschutzmaßnahmen umsetzen können.
Pandemie verändert die Innenstädte
Dr. Gerd Landsberg gibt eine Einschätzung zu dem Folgen der Corona-Pandemie. Er nimmt an, dass das Leben in den Innenstädten wie vor Corona nicht mehr zurückkehrt. Der Online-Handel würde weiter zunehmen mit gravierenden wirtschaftlichen Folgen für die Kommunen. Dr. Gerd Landsberg erklärt, wie Städte sich zukünftig aufstellen müssen und fordert einen neuen Mechanismus einer Steuer auf Online-Versand.
Er beantwortet außerdem folgende Fragen:
- Wird der ländliche Raum durch Homeoffice-Optionen wieder attraktiver?
- Wie sieht der Verkehr der Zukunft aus?
- Welche Erwartungen haben Sie an dieses politische Jahr?
Daneben spricht Dr. Gerd Landsberg über seine Leidenschaft zu Motorrädern und zum Laufsport. Wir erfahren, in welchen europäischen Städten er schon einen Marathon absolviert hat.
Zur Person
Dr. Gerd Landsberg studierte Rechts- und Politikwissenschaften in Bonn. Von 1981 bis 1989 arbeitete er als Richter am Landgericht Bonn bzw. im Justizministerium in Düsseldorf. Anschließend wurde er in das Bundesministerium der Justiz abgeordnet. 1991 wurde er zum Richter am OLG Düsseldorf ernannt und ein Jahr später zum Beigeordneten des Deutschen Städte- und Gemeindebundes gewählt. Seit 1998 steht er den kommunalen Spitzenverband in der Bundeshauptstadt Berlin als Hauptgeschäftsführer vor.
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Zeitmarken zur Orientierung
| 02:05 | Dr. Gerd Landsberg stellt sich vor |
| 04:50 | Was macht der Städte- und Gemeindebund? |
| 05:40 | Aufgaben der Kommunen und Pandemiefolgen |
| 10:50 | Einschub Dr. Ingbert Liebing (VKU) zu Föderalismus in der Krise |
| 15:40 | Klimaschutz und Klimaanpassung in den Kommunen |
| 19:55 | Investitions-Beschleunigungsgesetz |
| 23:30 | Mehr Akzeptanz für den Windenergieausbau |
| 24:40 | Urteil des Bundesverfassungsgerichtes zum Klimaschutz |
| 29:30 | Verkehr der Zukunft |
| 33:20 | Auf welche Frage wünscht sich Dr. Gerd Landsberg eine glasklare Antwort? |