In Folge 28 unseres Politik-Podcasts GLASKLAR spricht Janina Mütze, Mitgründerin und Geschäftsführerin vom Markt- und Meinungsforschungsunternehmen Civey, über Entwicklung und Bedeutung politischer Meinungsforschung, auch mit Blick auf die Bundestagswahl 2021.
Janina Mütze teilt mit uns ihre Einschätzung, ob Deutschland gute Rahmenbedingungen für Startups bietet. Ihr sei es wichtig, dass das Thema Unternehmensgründung in Lehrpläne und Strukturen integriert wird, um allen einen Zugang zu ermöglichen. Von der neuen „Ampel-Regierung“ wünsche sie sich mehr Agilität, um mit der aktuellen Gesetzgebung auf den technologischen Wandel reagieren zu können.
Ein außergewöhnlicher Wahlkampf
Mit Blick auf die Bundestagswahl im letzten Jahr gibt sie Erklärungen für die dynamische Entwicklung der Umfragewerte und geht auf die Besonderheiten des Wahlkampfs ein. Sie führt einige wahlentscheidende Themen an und beschreibt strategische Fehler der Parteien, die zu Einbrüchen bei den Zustimmungswerten geführt hätten. Janina Mütze erklärt, dass auch die Performance der Kanzlerkandidaten und Kanzlerkandidatin großen Einfluss auf das politische Stimmungsbild hatten. Wenige Wochen vor der Bundestagswahl hätten die Bürgerinnen und Bürger Olaf Scholz aufgrund hoher Führungskompetenz die Merkel-Nachfolge am ehesten zugetraut. Dr. Arnt Baer will von der Geschäftsführerin des Markt- und Meinungsforschungsunternehmens auch wissen, welchen Einfluss das das Thema Klimaschutz auf die Wahlentscheidung der Bevölkerung hatte.
„Ein großer Teil der Menschen hat erwartet, dass Klima- und Umweltschutz das dominierende Thema im Wahlkampf sein wird. Wenn es aber um die eigenen Belange geht, sind private Grundsicherung, Arbeits- und Wirtschaftslage oftmals wichtiger.“
Civey misst Stimmungsumschwünge in Echtzeit
Janina Mütze gibt einen Einblick, wie Meinungsforschung und Umfragen eigentlich funktionieren. Wie geht das Unternehmen mit der Herausforderung um, dass nicht alle Befragten ehrlich antworten? Was macht Civey anders als die Konkurrenz und wie funktioniert das „Netflix-Prinzip“? Die Unternehmerin beschreibt mögliche Effekte von Umfragewerten auf politische Entscheidungen. Ihr sei die große Verantwortung bewusst, die mit der Veröffentlichung von Umfragedaten einhergeht, empfinde es aber gleichzeitig als sehr wichtig, diese Daten zur allgemeinen Meinungsbildung publik zu machen.
Darüber hinaus spricht die Gründerin über ihr persönliches Modell zur Vereinbarkeit von Familienalltag und Beruf und erklärt, wie Civey mit diesem gesellschaftlichen Thema umgeht.
Zur Person
Janina Mütze studierte Volkswissenschaften, bevor sie die Interessen des Bundesverbandes Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften als Voluntärin und Referentin der Geschäftsführung vertrat. Im Jahre 2015 gründete sie für Markt- und Meinungsforschung das Unternehmen Civey, welches digitale Online-Umfragen in Echtzeit liefert. Daneben ist sie Aufsichtsratsmitglied der COMECO GmbH & Co. KG sowie der Veganz Group AG und wurde im Jahre 2018 vom deutschen Forbes-Magazin in der Kategorie Technologie auf der Liste „30 unter 30“ verzeichnet.
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Zeitmarken zur Orientierung (in Minuten)
02:00: Janina Mütze stellt sich vor
11:50: Gründen in Deutschland
16:30: Einschub Zitat Dr. Christian Zenger
22:40: Meinungsforschung und die Bundestagswahl 2021
27:00: Klimaschutz im Wahlkampf
29:55: Meinungsforschung bei Civey
48:45: Auf welche Frage wünscht sich Janina Mütze eine „glasklare“ Antwort?