In Folge 23 unseres Politik-Podcasts GLASKLAR spricht der CDU-Abgeordnete Mark Helfrich über die Auswirkungen der Hochwasserkatastrophe auf die Klimapolitik, die Rolle von Gas und über die gemeinsame Regulierung von Gas- und Wasserstoffnetzen.
Mark Helfrich weiß aus jahrelanger Erfahrung in der Energiebranche genau, welche Auswirkungen politische Entscheidungen in der Praxis für Unternehmen mit sich bringen. Die bisherige Klimapolitik sei aber bereits auf gutem Weg, meint er. Gerade nach der Hochwasserkatastrophe in Deutschland mitten im Sommer hätte die Akzeptanz der Bürgerinnen und Bürger gegenüber konsequenten Maßnahmen nochmal zugenommen.
Alle Emisionsproduzenten müssen Verantwortung übernehmen
Er findet es falsch, Deutschland aufgrund seiner geringen absoluten Emissionszahlen die Verantwortlichkeit beim menschengemachten Klimawandel abzusprechen. Alle Emissionen verursachenden Länder müssten Verantwortung übernehmen, weil ansonsten gar nicht versucht würde, eben diese zu reduzieren. Der CDU-Politiker erklärt wie Deutschland gerade als Industrieland zu einer Transformation beitragen kann.
Alternativen in der Energieversorgung & viel Arbeit im Bereich Wärmeversorgung
Auch wenn der Ausbau der Erneuerbaren Energien zeitig und umfassend realisiert wird, brauche man trotzdem eine Gasinfrastruktur, um die sogenannte Dunkelflaute abdecken und die Volatilität auszugleichen. In diesem Zuge erläutert der Abgeordnete weitere Möglichkeiten der Energieversorgung. Helfrich sieht auch bei der Dekarbonisierung des Wärmesektors noch viel Arbeit. Doch auch hier gebe es vielfältige Lösungsansätze, die geprüft und dann angegangen werden müssen, um letztlich ein breites Spektrum an individuellen Lösungen bereitzustellen.
Gas- und Wasserstoffnetze gemeinsam regulieren
Der CDU-Politiker misst Gas weiterhin eine große Bedeutung bei. Eine alleinige „All-Electric Society” sei unrealistisch – es bedarf auch hier einer Anzahl verschiedener Lösungen, die Helfrich näher erläutert.
“Ich bin mir sicher, dass ein Teil der Wärmeversorgung auch zukünftig mit gasförmigen Energieträgern verbunden ist.“
Gas- und Wasserstoffnetze sollten nicht getrennt reguliert werden. Dafür setze er sich politisch stark ein. Für den Aufbau der Wasserstoffnetze sei eine gewisse übergangsweise Querfinanzierung mit den Erdgasnetzen sinnvoll, denn langfristig könnten alle Kunden so davon profitieren, dass die Netze bei der Transformation ihrer Versorgung auf breiten Schultern finanziert werden
Daneben geht Mark Helfrich unter anderem auf folgende Aspekte ein:
- Wie haben sich politische Inhalte und Wahlkämpfe in den letzten Jahren entwickelt?
- Wie ist die aktuelle Lage bei der Realisierung von Wasserstofflösungen in der Energieversorgung?
- Wie kann eine Finanzierung von Wasserstoffnetzen aussehen?
Wir erfahren außerdem, was Mark Helfrich zum Karnevalsfan gemacht hat und wie seine enge Verbindung in die USA entstanden ist.
Über Mark Helfrich
Mark Helfrich ist gelernter Diplom-Kaufmann und Politiker. Nach seinem Studium der BWL arbeitete er zunächst in der Konzernrevision des italienischen Unternehmens Barilla, bevor er verschiedene kaufmännische Funktionen innerhalb der Energiewirtschaft bekleidete. Für die CDU ist er seit 2013 im Bundestag vertreten und kümmert sich vor allem um Angelegenheiten rund um die Themen Wirtschaft und Energie.
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Zeitmarken (min) zur Orientierung
02:30: Mark Helfrich stellt sich vor
04:50: Energiepolitik aus Unternehmenssicht
07:30: Mark Helfrich über Freizeit, Karneval und die USA
16:50: Politische Inhalte und die Entwicklung von Wahlkämpfen
20:50: Auswirkungen der Hochwasserkatastrophe auf die Klimapolitik
29:00: Die Rolle Deutschlands innerhalb des Klimawandels
33:00: Alternativen in der Energieversorgung
36:00: Dekarbonisierung des Wärmesektors
39:45: Die Zukunft der Gasversorgung
43:45: (Inter-)Nationale Regulierung von Gas- und Wasserstoffnetzen
51:00: Mehr Flexibilität für einen Wasserstoffhochlauf
56:00: Welche Frage hätte Herr Helfrich gern glasklar für sich beantwortet?