GLASKLAR
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Prof. Mark Oelmann über KI in der Wasserwirtschaft
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Die Wasserwirtschaft ist eine technisch-operative Branche, Wasser eine physische Ressource. Wie digital kann sie werden? Mehr in der aktuellen Folge unseres Politik-Podcasts GLASKLAR.

Im Gespräch mit Prof. Dr. Mark Oelmann spricht unser Kollege Dr. Arnt Baer über konkrete Anwendungsfälle von KI in der Wasserwirtschaft sowie Herausforderungen und die Bedeutung des betrieblichen Fachwissens.
Oelmann beschreibt, wie er die Digitalisierung der deutschen Wasserwirtschaft wahrnimmt. Es zeige sich ein gemischtes Bild: Während einige Unternehmen bereits engagiert vorangehen, stehen andere noch am Anfang. Klar sei: Künstliche Intelligenz bietet enorme Potenziale.

Effizienzsteigerung und gezielte Instandhaltung

Die Liste möglicher KI-Anwendungen in der Wasserwirtschaft ist lang: von der frühzeitigen Erkennung von Leckagen über das intelligente Asset Management bis hin zur präzisen Steuerung von Kanalnetzen. Ob in Wasserwerken oder Kläranlagen – KI hilft auch, Energie zu sparen und die Energiewende zu befeuern. Grundlage seien stets historische Datensätze, auf Basis derer dann Algorithmen etwa zur Driftdetektion oder Leckageortung entwickelt werden. Diese lassen sich dann auf Echtzeitdaten anwenden und stellen den Ausgangspunkt für Prognosen dar, etwa für den Energieverbrauch oder die Wassernachfrage.
Gleichwohl: Um Auffälligkeiten in Daten, die die KI erkennt, zu beurteilen, benötigen wir das betriebliche Fachwissen. KI und der Mensch sind ein Doppel.

Wir müssen KI mit dem betrieblichen Fachwissen verschneiden.

Fachleute und Datenqualität sind Erfolgsfaktoren

Natürlich gibt es Herausforderungen: Es brauche eine hohe Datenqualität und vor allem müssten die Mitarbeitenden mitgenommen werden. KI verändere zwar Arbeitsplätze, dessen großer Mehrwert liege aber in der Sicherung von Wissen. Fachkräfte blieben essenziell, doch ihr Aufgabenfeld würde dynamischer werden. Oelmann ergänzt: Die Zukunft der Wasserwirtschaft wird nicht nur digitaler, sondern auch stärker von Kooperationen zwischen Unternehmen und Dienstleistern geprägt sein.

Neugierig geworden? Dann lohnt es sich, in das vollständige Interview einzutauchen – für spannende Einblicke in eine Branche, die sich mitten im digitalen Wandel befindet.

 

Über Mark Oelmann

Professor Dr. Mark Oelmann. Foto: © Hochschule Ruhr West

Professor Dr. Mark Oelmann beschäftigt sich seit rd. 25 Jahren mit Fragen der Wasser-/Abwasser- und bedingt Energiewirtschaft. Seit 2011 ist er Professor für Energie- und Wasserökonomik, Studiengangsleiter des Bachelorstudiengangs „BWL – Energie- und Wassermanagement“ und Forschungsgruppensprecher an der staatlichen Hochschule Ruhr West in Mülheim an der Ruhr. Er ist Mitgesellschafter und Mitgeschäftsführer des ersten aus der HRW ausgegründeten (Beratungs-) Unternehmens MOcons. Datenseitig liegt sein Schwerpunkt in der Validierung wasser-/abwasserwirtschaftlicher Daten sowie der Prognoseerstellung. Er setzte sich vielfältig mit dem Stand von Digitalisierung in der deutschen Wasserwirtschaft auseinander.

Links

Digitalisierungsindex Wasserwirtschaft
MOcons – Prof. Dr. Mark Oelmann Consulting

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Dr. Henning Beck über die Zukunft mit Künstlicher Intelligenz


Zeitmarken zur Orientierung (in Minuten)
03:00: Vorstellung der Hochschule Ruhr West und des Tätigkeitsfeldes
5:50: Forschungsaufenthalt in Kappstadt: Wasserknappheiten vorbeugen
08:50: Wie digital ist die deutsche Wasserwirtschaft?
15:55: KI-Anwendungen in der Wasserwirtschaft
25:10: Datenqualität und Mitarbeitende sind Erfolgsfaktoren
27:30: Zitat Einschub Henning Beck
38:50: Umgang mit (sensiblen) Daten
50:05: Abschlussfrage: Was möchte Prof. Oelmann dieses Jahr glasklar beantwortet haben?