Auch dieser Sommer war zu trocken und zu warm. In vielen Regionen sind die tiefen Böden staubtrocken. Um das Wasserdefizit auszugleichen, müsste es über Monate sehr viel regnen.

Der Sommer 2020 war laut Deutschem Wetterdienst (DWD) ein „warmer und regional auch sehr trockener Schaukelsommer“. Im Juni und Juli schwankten die Temperaturen, im August kam eine Hitzewelle und der September war sehr sonnig. Insgesamt war der Sommer 2020 zwar nicht so extrem wie in den beiden Vorjahren, aber trotzdem zu warm und zu trocken.

Die Böden konnten sich bisher nicht erholen

Der Sommer 2020 war zwar wechselhaft, aber das betraf die Temperaturen und nicht die Niederschlagsmengen.
Bundesweit fielen diesen Sommer im Mittel ca. 230 Liter Niederschlag pro Quadratmeter. Das ist nur leicht unter dem Soll (239 l/m²). Trotzdem leiden viele Regionen weiter unter anhaltender Trockenheit. Auch in NRW war es in diesem Sommer wieder deutlich zu trocken: Hier fielen laut DWD gerade mal 190 l/m² (Soll 240 l/m²) Niederschlag.
Die Trockenheit zog sich vielerorts bis in den September hinein. Tiefere Bodenschichten sind in vielen Regionen immer noch sehr trocken. Auch die Grundwasserstände sinken in einigen Regionen weiter.

Auf dem Dürre-Monitor des UFZ sind viele Regionen weiterhin dunkelrot gefärbt

Der Dürre-Minitor zeigt den Zustand der Böden nach dem Sommer 2020: Dunkelrot und rot gefärbte Regionen sind besonders stark betroffen von der Trockenheit. © UFZ-Dürremonitor/ Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung.

Der Dürre-Minitor zeigt den Zustand der Böden nach dem Sommer 2020: Dunkelrot und rot gefärbte Regionen sind besonders stark betroffen von der Trockenheit. © UFZ-Dürremonitor/ Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung

Böden: lage in NRW nach Sommer 2020

Die Böden in NRW sind nach wie vor staubtrocken. © UFZ-Dürremonitor/ Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung

Die Gründe dafür:

  1. Die Trockenheit der beiden Vorjahre: Die Böden sind das dritte Jahr in Folge ausgetrocknet.
  2. Das sehr niederschlagsarme Frühjahr im März und April. Laut DWD fiel nur rund die Hälfte der üblichen Regenmenge. Damit war es das sechsttrockenste Frühjahr seit Aufzeichnungsbeginn 1881.

Die Lage spiegelt sich in unseren Talsperren, die nach dem Sommer noch nicht vollständig wiederaufgefüllt sind. Die Trinkwasserversorgung dennoch gesichert.

Füllstand unserer Talsperren in Mio. m3

Volumen am 13. Oktober 2020 Maximales Volumen
Talsperre Haltern (Nord- & Südbecken) 14,26 20,5
Talsperre Hullern 5,48 11,0
Summe 19,74 31,5

Witterung im Herbst und Winter wird entscheidend

Das Wetter im Herbst und Winter wird entscheidend für den Zustand der Böden sein. Je nach Niederschlagsmengen entscheidet sich, wie schnell und in welchem Ausmaß sich die Bodenschichten mit Wasser füllen – und wann der unmittelbare „Trockenstress“, zum Beispiel für die Vegetation, aufhört.
Um das Wasserdefizit der vergangenen drei Jahre auszugleichen und den Bodenspeicher mit Wasser zu füllen, müsste es allerdings im Herbst/Winter über Monate überdurchschnittlich viel regnen. Und es dürfte nur wenig frieren, weil Wasser nicht durch gefrorene Böden sickern kann.


FOTOS
Titelbild Dürre auf dem Feld: © GELSENWASSER AG
Grafiken: © UFZ-Dürremonitor/ Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung

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Trockener April 2020 

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Dürremonitor des UFZ
Pressemitteilung DWD
Pressemitteilung DWD

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