Der April war der dritttrockenste seit Beginn der Aufzeichnungen 1881: Es fielen nur 17 Liter Regen pro Quadratmeter. Die aktuelle Lage bei der Trinkwasserversorgung ist aber entspannt.

Der April, er macht was er will. Eigentlich ist der vierte Monat des Jahres für seine launigen Wetterkapriolen berühmt-berüchtigt. Von Sonnenschein bis Schnee kann im April alles dabei sein. Dieses Jahr allerdings fehlten die Wettereskapaden, mal wieder. Der April 2020 war durchgängig sonnig und warm, geradezu sommerlich.
Zu warm. Und zu trocken. Der April geht als dritttrockenster und siebtwärmster seit Beginn der Messungen in die Geschichte ein. Und es war laut Deutschem Wetterdienstes (DWD) bereits der zwölfte trockene April in Folge! Und der sonnenscheinreichste seit 1951.

April 2020: Auf den Feldern war die Trockenheit deutlich zu sehen. Es gab sogar Waldbrände.

April 2020: Auf den Feldern war die Trockenheit deutlich zu sehen. Es gab sogar Waldbrände.

Gerade mal 17 Liter Niederschlag fielen hierzulande im Schnitt pro Quadratmeter – weniger als ein Drittel des „normalen Solls“ von 58 l/m². Weniger Regen fiel nur im April 1893 mit 3,7 l/m² und im April 2007 mit 4,0 l/m². NRW folgte beim Aprilwetter dem bundesweiten Trend.

Der Winter 2019/2020 war laut DWD in Deutschland:

  • extrem mild,
  • sonnenscheinreich,
  • feucht,
  • und der zweitwärmste seit Beginn der Aufzeichnungen 1881.

Grafik Wetter April 2020: Niederschlag, Temperatur und Sonnenstunden

Talsperren Hullern und Haltern sind gefüllt

Trotz der Trockenheit im April 2020 ist die Trinkwasserversorgung gesichert. Unsere Talsperren in Haltern und Hullern sind gefüllt. Da es in den Wintermonaten geregnet hat, sind beide Stauseen gefüllt. Die Trinkwasserversorgung ist sicher!

Füllstand Talsperren in Mio. m3

Volumen am 6. Mai 2020 Maximales Volumen
Talsperre Haltern (Nord- & Südbecken) 20,37 20,5
Talsperre Hullern 10,87 11,0
Summe 31,24 31,5

Trinkwasserabgabe bei Gelsenwasser während Corona-Pandemie und Trockenheit

Nach dem extrem trockenen April und fast zwei Monaten „Lockdown“ aufgrund der Corona-Pandemie zeigen die Zahlen zur Wasserabgabe unserer Wasserwerke: Es gibt keine gravierenden Veränderungen!

Unser Wasserwerk in Haltern und die Werke an der Ruhr (Wasserwerke Westfalen GmbH) weisen kaum Abweichungen zum Vorjahreszeitraum auf.

→ Das Wasserwerk Haltern liegt mit ca. 280.000 Kubikmeter Trinkwasserabgabe / Tag auf Höhe einer durchschnittlichen Abgabe an Frühlingstagen. Zwar verzeichneten wir bei der Wasserförderung in Haltern ein leichtes Plus von 3,1 Prozent für April 2020, doch das schreiben unsere Experten der Trockenheit zu. Gleiches gilt für die leicht erhöhte Abgabe (bis zu 10 %) der Ruhr-Wasserwerke. Unsere Vermutung: Das liegt daran, dass die Gärten wegen der Trockenheit mehr gewässert werden müssen.

Nettoförderung des Wasserwerks Haltern Januar bis April 2019 und Januar bis April 2020

2019 2020 Differenz in %
Januar 7.880.452 7.830.449 -0,6
Februar 7.367.563 7.250.714 -1,6
März 7.946.668 7.923.039 -0,3
April 7.828.492 8.070.117 3,1
Summe 31.023.175 31.074.319 0,2

→ Es gibt eine zeitliche Abgabeverschiebungen über den Tag im Vergleich zum Vorjahr. Die Trinkwasserabgabe steigt morgens später und moderater an, der Vormittagspeak – sonst zwischen 7 und 9 Uhr – liegt nun erst am späten Vormittag (zwischen 10 und 11 Uhr). Das könnte daran liegen, dass viele Zuhause im Homeoffice sind/waren. Der Abendpeak ca. zwischen 19 und 20 Uhr ist geblieben – fällt zurzeit deutlich höher aus. Auch das liegt vermutlich am Gartenwässern aufgrund der April-Trockenheit.


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