Zum Tag der Flüsse: Die Stever ist elementar für die Trinkwasserversorgung im Ruhrgebiet und Münsterland. Der Fluss speist die Talsperren Hullern und Haltern.

Die Stever ist zwar nur ein „kleiner“ Fluss, aber sie spielt eine wichtige Rolle. Denn ohne sie sähe die Trinkwasserversorgung für das nördliche Ruhrgebiet und das südliche Münsterland anders aus. Sie speist die Talsperren Hullern und Haltern und ist damit elementar für die Wassergewinnung rund um unser Wasserwerk in Haltern am See. Zum „Tag der Flüsse“ schauen wir uns die Stever genauer an.

Internationaler Tag der Flüsse am 25. September
Jährlich am vierten Sonntag im September ist der Internationale Tag der Flüsse (World River Day). Er rückt den Wert der Flüsse , die Lebensraum für viele Pflanzen und Tiere sind und deren biologische Vielfalt erhalten und geschützt werden muss, ins öffentliche Bewusstsein. Infos: https://worldriversday.com/. Der Tag wurde erstmals 2005 von der UN (United Nations) initiiert.

Daten & Fakten zur Stever: 58 km durchs Münsterland

Die Stever ist ein rechtsseitiger Zufluss der Lippe in Nordrhein-Westfalen mit einem Einzugsgebiet von 925 km². Ihre Quelle liegt nördlich von Nottuln unterhalb des Westerbergs in den Baumbergen. Von dort aus schlängelt sie sich ca. 58 km weit durch Wiesen, Weiden und Wälder, bis sie bei Haltern am See in die Lippe mündet. Auf ihrem Weg fließt sie durch die Kreise Coesfeld, Unna und Recklinghausen, unter anderem an den Orten Appelhülsen, Senden, Lüdinghausen und Olfen vorbei.
Zwischen 1965 und 1978 wurde Stever auf weiten Strecken ausgebaut bzw. begradigt, weil sie früher im Münsterland für Überschwemmungen sorgte. Dadurch wurde der Wasserstand reguliert, Seitenarme wurden geschlossen und Auen kultiviert. Das hatte negative Folgen für die Wasserqualität, die sich aber inzwischen wieder stark verbessert hat.

Heute ist die Stever ein beliebtes Naherholungsziel. An ihren Ufern führt die SteverLandRoute (https://steverlandroute.de/) entlang, ein Radweg von der Quelle bis zur Mündung.

Die Stever ist wichtig für die Trinkwassergewinnung - Tag der Flüsse

Die Stever im Herbst: Sie schlängelt sie sich ca. 58 km weit durch Wiesen, Weiden und Wäldern, bis sie bei Haltern am See in die Lippe mündet.

Fische in der Stever

Die Stever ist das Zuhause verschiedenster mitteleuropäischer Fischarten. In ihr leben heimische Fische wie der Aal, Aland, Barsch, Brassen, Döbel, Giebel, Hasel, Hecht, Karpfen, Nase, Rapfen, Rotauge, Rotfeder, Schleie, Zährte und Zander.

Vorbeugender Gewässerschutz im Fokus im Stever-Einzugsgebiet

Das Stever-Einzugsgebiet wird zum größten Teil intensiv landwirtschaftlich genutzt, charakteristisch für das nordrhein-westfälische Tiefland. 70 % sind Ackerflächen oder Grünland, nur zirka ein Fünftel der Fläche ist bewaldet. Dazu kommen die urban geprägten Gebiete mit Nottuln, Senden, Lüdinghausen, Nordkirchen, Selm, Haltern und Olfen. Mit den Talsperren Haltern und Hullern, die die Rohwasserbereitstellung für das Wasserwerk Haltern gewährleisten, befindet sich aber an der unteren Stever eine der größten Trinkwassergewinnungsanlagen Europas.
Deshalb ist es elementar, die Wasserressourcen der Region zu schützen. Dazu gehören Gewässer wie die Stever genauso wie die Grundwasserkörper. Zwar wird das Trinkwasser nicht direkt aus der Stever entnommen, dennoch ist deren Wasserqualität bedeutsam für die Talsperren und die Wassergewinnung. Durch den natürlichen Wasserkreislauf sind alle Wasserressourcen miteinander verbunden.

Grafik von Gelsenwasser: Der natürliche Wasserkreislauf

Der natürliche Wasserkreislauf: Es ist wichtig, Stoffeinträge in den Wasserkreislauf zu vermeiden, um die wertvollen Wasserressourcen zu erhalten und zu schützen.

Mehr erklären wir in den folgenden drei Blogartikeln:

  1. Rohwasser vs. Trinkwasser
  2. Halterner Sande
  3. nstliche Grundwasseranreicherung

Ein Weg, um die Wasserressourcen der Region zu schützen, ist unsere „Kooperation mit der Landwirtschaft“. Gelsenwasser und Landwirte im Stever-Einzugsgebiet kooperieren bereits seit 1989. Drei Jahre zuvor wurden im Flusslauf der Stever erstmalig 1986 Einträge von Pflanzenschutzmitteln nachgewiesen, die die Trinkwasseraufbereitung erschwerten.

Seitdem ist es gemeinsames Ziel Stoffeinträge, zum Beispiel aus Pflanzenschutz- oder Düngemitteln, in den natürlichen Wasserkreislauf zu minimieren. Auch benachbarte Versorger wie die Stadtwerke Dülmen, die Gemeindewerke Nottuln und die Stadtwerke Coesfeld unterstützen den Ressourcenschutz in der Stever-Region. Dabei geht es allen Beteiligten um den vorbeugenden Gewässerschutz und gewässerschonendes Arbeiten.

Dazu gehört neben einem umfassenden Monitoring das Umsetzen neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse, auch mit Blick auf die Folgen des Klimawandels, die Landwirtschaft und Wasserversorgung vor immense Herausforderungen stellen, z.B. mit Starkregen, Dürreperioden usw. Mehr dazu: Wie der Klimawandel die Wasserversorgung beeinflusst.

Die Stever bei Olfen - Tag der Flüsse

Die Stever bei Olfen: 70 % des Stever-Einzugsgebietes werden landwirtschaftlich intensiv genutzt.

LINKS
Wikipedia
BMUV
Landwirtschaftskammer

FOTOS & GRAFIK
© GELSENWASSER AG

 

 

 

 

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