Gelsenwasser engagiert sich in der EU-Politik! Deshalb war unser Vorstand Dr. Dirk Waider Anfang Mai in Brüssel. Dort diskutierten EU-Politiker, Vertreter der Wasserwirtschaft und die Verbände BDEW und DVGW über die europäische Trinkwasser-Politik.

Wichtiges Prinzip: Vorsorge statt „Reparatur“

Trinkwasserschutz steht bei der Wasserwirtschaft beständig im Fokus, auch bei Gelsenwasser. In diesem Jahr stehen wichtige Entscheidungen an: Die EU-Trinkwasserrichtlinie, die den Rechtsrahmen für unser Lebensmittel Nr. 1 darstellt, wird erneuert. Wichtigstes Ziel ist es, dass der Genuss von Trinkwasser für keinen Bürger ein gesundheitliches Risiko darstellt. Im Zuge dieser Novellierung werden u. a. die Grenzwerte für Schadstoffe, die im Wasser enthalten sein dürfen, in Zusammenarbeit mit der Weltgesundheitsorganisation, kurz WHO, überprüft und angepasst. Unumstritten für Wasserversorger wie Gelsenwasser ist es, das Verursacher- und Vorsorgeprinzip beizubehalten.

Arzneimittel belasten Trinkwasser-Ressourcen
Außerdem soll der Gewässerschutz in der EU-Arzneimittelstrategie verankert werden, um der Verschmutzung von Gewässern durch Medikamentenrückstände entgegenzuwirken. Die Wasserwirtschaft – das sind alle Wasserversorger in Deutschland – weist darauf hin, dass man den gesamten Lebenszyklus der Medikamente im Blick halten muss, um die Belastung des Grundwassers zu reduzieren. Denn Antibiotika, Hormone und Schmerzmittel gelangen nicht nur über den Konsumenten in den Wasserkreislauf, sondern schon während der Produktion. Deshalb soll die Pharmaindustrie mehr in die Pflicht genommen werden, umweltschonender zu produzieren und zur Bewusstseinsschärfung beizutragen.

Trinkwasserschutz: Umdenken in Agrarpolitik erforderlich

Diskutiert wurde auch eine Neuausrichtung der gemeinsamen europäischen Agrarpolitik, kurz GAP. Hier ist ein Umdenken erforderlich, denn die Massentierhaltung sorgt für Überdüngung und unser Grundwasser ist stellenweise massiv mit Nitrat belastet. Es kann helfen, wenn Landwirte zum Erhalt ihrer Förderung auch daran denken, welche Auswirkungen zu viel Stickstoff haben kann.
Viel zu tun also! Hier zeigt sich die große Bedeutung der europäischen Gesetzgebung für zentrale Wasser relevante Themen.

Autorin: Lisa Albert

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Foto: BDEW / Ezequiel Scagnetti

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