Bienen leiden unter dem Klimawandel und schädlichen Umwelteinflüssen. Zum Weltbienentag verraten wir, wie Ihr den Bienen durch Trockenheit und Dürre helfen könnt.
Insekten sind als Bestäuber der Schlüssel zur biologischen Vielfalt. Bienen sind die größte Bestäuber-Gruppe. Doch Wild- und Honigbienen sind durch schädliche Umwelteinflüsse extrem gefährdet. Einige Wildbienen-Arten stehen in Deutschland auf der „Roten Liste“. Sterben Bienen, verschwindet die Pflanzenvielfalt und es können viel weniger Lebensmittel produziert werden.
3 Gründe für das Bienensterben
- Pestizide
- Futterknappheit
- Lebensraumverlust
Unser Ökosystem braucht die Bienen! Grund genug, sich zum Weltbienentag der Vereinten Nationen (UN) genau mit deren Bedürfnissen zu beschäftigen.
Wassermangel setzt Wild- und Honigbienen gleichermaßen zu
Wassermangel ist ein Faktor, der zum Bienensterben beiträgt. Bei langer Trockenheit
- verlieren Bienen ihre Nahrungsquellen, weil Pflanzen vertrocknen und keinen Pollen und keinen Nektar mehr bilden.
- versiegen wichtige Wasserquellen wie Tau, Pfützen, kleine Rinnsale.
Gefährlicher Job: Bienen ertrinken oft beim Wasserholen
Wasserholen ist für Bienen ein gefährlicher Job. Fallen sie ins Wasser, war es das.
Bei den Honigbienen übernehmen deshalb nur die erfahrenen Sammlerinnen diese Aufgabe. Eine Honigbiene kann bis zu 60 Milligramm Wasser transportieren. Bei einem Eigengewicht von rund 120 Milligramm, ist das eine Menge! Die Wassersammlerinnen füllen ihre Honigblase mit dem kühlen Nass und fliegen vollbeladen in den Stock zurück.
3 Gründe warum Wasser für Bienen wichtig ist
1. Honigbienen haben ein ausgeklügeltes Kühlungssystem für ihren Stock
Wenn es heiß ist, kühlen die Insekten mit Wasser ihren Stock und schützen so die Brut. Sammlerinnen holen Wasser, das die Ammenbienen tröpfchenweise im Stock verteilen. Durch Verdunstung steigt die Luftfeuchtigkeit – und die Temperatur im Stock sinkt. Ist es richtig heiß, produzieren Bienenvölker fast keinen Honig mehr. Dann sind sie fast nur noch mit Kühlen und Wasserholen beschäftigt.
2. Honigbienen brauchen Wasser um Futtersaft herzustellen
Honigbienen lagern Pollen im Stock als „Bienenbrot“, das von den Ammenbienen gefressen wird. Sie produzieren daraus einen eiweißreichen Futtersaft für Larven und Königinnen. Das Gelée Royal besteht bis zu 80 % aus Wasser.
3. Wildbienen brauchen Wasser für den Nestbau
Wildbienen trinken Wasser in der Regel nicht zum „Eigenverbrauch“. Sie produzieren keinen Honig und leben nicht in Bienenstöcken, sondern bauen Nester, zum Beispiel in der Erde. Sie brauchen Wasser oder feuchten Lehm, um Brutzellen und Nesteingänge zu „mauern“.
DIY Anleitung: Bienentränke selbst bauen in 5 Schritten
Gerade im Frühjahr und bei Hitze/Trockenheit brauchen Bienen Zugang zu Wasser. Helft den Bienen mit einer selbst gebauten Bienentränke.
Das braucht Ihr für die Bienentränke
- ein wetterfestes Gefäß (Schale oder Blumentopf aus Ton ohne Löcher)
- Steine
- Moos und/oder Torf
- Holzstücke, kleine Äste
Anleitung in 5 Schritten
- Sammelt Steine und Holzstücke und legt sie in die Schale. Bei einem Topf sollten die Steine schräg reingelegt werden.
- Verteilt die Holzstücke und kleinen Ästen dazwischen.
- Füllt die Zwischenräume teilweise mit Torf. Wer hat, kann auch Moos nehmen. Torf und Moos speichern Wasser und sie sind optimale Landebahnen für Bienen.
- Füllt das Gefäß nur so hoch mit Wasser, dass die Steine und Hölzer rausschauen. So haben die Bienen „Inseln“ zum Landen und Starten. Wenige offene Wasserflächen minimieren das Risiko für die Bienen, ins zu Wasser fallen.
- Stellt die Bienentränke an einem warmen und windstillen Ort auf. Sie muss immer mit Wasser gefüllt sein, damit die Bienen sie dauerhaft nutzen.
Unser Video-Tipp zum Insektensterben
Die Sendung Quarks berichtet über das Insektensterben. Wissenschaftlerin Mai Thi Nguyen-Kim erklärt die Bedeutung von Insekten für ein gesundes Ökosystem.
Zur Sendung
Weltbienentag
Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat den 20. Mai als World Bee Day ausgerufen. Der Weltbienentag wurde 2017 von der UN eingeführt und 2018 das erste Mal realisiert.
FOTOS
Titelbild Biene beim Trinken: ©fotolia.com / #260326756 / Urheber: casfotoarda
Bienentränke selbst bauen: ©GELSENWASSER AG / Roszinsky
DIY Tipp
Frühjahrsputz ganz ohne Chemie
Das große Summen darf nicht verstummen.
Ein kleines Gedicht zum Schutz der Bienen:?
BIENE IN NOT
Ohne das herrliche Insekt
Wäre uns’re Welt nicht perfekt.
Fleißig wirkt sie in Wald und Flur
Für das Gedeihen der Natur.
Der Flügelschlag nimmer müde,
Eilt sie von Blüte zu Blüte.
Wir genießen ihren Honig,
Ihr Leben kümmert uns wenig.
So kann bald nahen die Stunde,
Da sie dreht die letzte Runde.
Wer die Vielfalt der Arten will,
Vermeidet den Chemie-Cocktail.
Insekten brauchen Lebensraum,
Lassen wir ihnen Gras und Baum.
Auch Wirbellose sind es wert,
Dass ihnen kein Leid widerfährt.
Retten wir den herrlichen Wald,
Bewahren die Artenvielfalt.
Kämpfen wir für Mutter Erde,
Dass sie nicht zur Wüste werde.
Das oberste Gebot der Zeit
Muss heißen Nachhaltigkeit.
Statt nur nach Profit zu streben,
Im Einklang mit der Natur leben.
Rainer Kirmse , Altenburg
Herzliche Grüße aus Thüringen
Hallo und danke für den guten Beitrag. Wir können alle etwas für die nützlichen Bienen tun !
Kann es aber sein, dass Sie sich bei den Gewichtsangaben Mili- mit Mikrogramm verwechselt haben ?
LG Matthias