Bäume regulieren unser lokales Klima: Sie erzeugen Sauerstoff, kühlen, reinigen und befeuchten die Luft. Sie sind elementar für das Klima und ein unersetzbarer Teil der blau-grünen Infrastruktur in Städten.

Zirka 8.471 km2 Nordrhein-Westfalens sind mit Wald bedeckt, fast ein Viertel der gesamten Fläche unseres Bundeslandes. Doch der Waldzustandsbericht 2020 besagt, dass der Zustand der nordrhein-westfälischen Wälder „derzeit wirklich besorgniserregend“ ist. Die Waldzustandserhebung liefert die schlechtesten Werte seit Beginn der Erhebung 1984.

Die nordrhein-westfälischen Wälder sind durchschnittlich 75 Jahre alt und bestehen zu 58 Prozent aus Lau bbäumen und 42 Prozent aus Nadelbäumen.

Die Ursachen sind vielfältig:

  1. Klima- und Wetter: Stürme, Orkane, extreme Dürrephasen und Hitzewellen haben die Bäume stark geschwächt und geschädigt.
  2. In der Folge haben Schädlinge wie der Borkenkäfer sehr „leichtes Spiel“.

⇒ Grund für beides ist der menschengemachte Klimawandel.

Dürreschäden am Baumstamm:

Deutliche Schäden am Baumstamm durch sehr lange Trockenheit. So wie dieser Baum sehen derzeit viele in den Wäldern in NRW aus. Laut Waldzustandbericht 2020 sind unsere Wälder in einem besorgniserregenden Zustand.

Dürre-Phasen 2018 bis 2020: Bäume kämpfen ums Überleben

Die Jahre 2018 bis 2020 mit den langen Dürre-Phasen und Hitzewellen setzten den Wäldern stark zu. Ein Beispiel aus der Haard in unmittelbarer Nähe unseres Wasserwerks Haltern: Dort erreichte die Hitzewelle 2020 am 8. August 2020 ihren Höhepunkt. An dem Tag wurde eine Maximaltemperatur von 36,2 °C gemessen. Die Niederschlagsmenge von April bis August lag in der Haard nur bei 64 % des langjährigen Mittelwertes.
Die wiederholten Hitze-Dürre-Bedingungen bedeuteten großen Stress für die Bäume. Deshalb zeigten laut LANUV besonders die Buchen in der Haard schon Mitte August herbstliche Verfärbungen und verloren frühzeitig ihre Blätter.

Es gibt so genannte Level-II-Flächen für intensives Umweltmonitoring, auf denen dauerhaft Daten erfasst werden, z.B. zu Wetter, Einträge, Veränderungen usw. So lassen sich u.a. Aussagen zum Zustand der Wälder ableiten, speziell im Zusammenhang mit dem Klimawandel. In NRW gibt es fünf Flächen für forstliches Umweltmonitoring (Lammersdorf Fichte, Kleve Tannenbusch, Elberndorf, Haard und Schwaney).
Quelle: https://www.lanuv.nrw.de/natur/forstliches-umweltmonitoring

So wie den Buchen in der Haard ging es vielen Bäumen in den NRW-Wäldern in den vergangenen drei Jahren. Und auch viele Bäume in unseren Städten kämpfen seit einigen Jahren ums Überleben. Einige Kommunen riefen deshalb ihre Bürger*innen dazu auf, die Bäume zu bewässern. Denn inmitten versiegelter Flächen und stark verdichteter Böden leiden Bäume noch schneller unter „Wasserstress“.

7 wichtige Gründe für Bäume als Teil grüner Infrastruktur

Aber gerade in Städten erfüllen Bäume wichtige Funktionen im Rahmen (blau-)grüner Infrastruktur:

Sie

  • filtern Feinstaub und Schadstoffe aus der Luft.
  • produzieren Sauerstoff.
  • binden durch Photosynthese Kohlenstoff.
  • verdunsten Wasser über ihre Blätter und entziehen der Umgebungsluft so Wärme.
  • spenden Schatten.
  • sind Lebensraum und Nahrungsquelle für Tiere.
  • bieten Erholungsorte.

Deshalb ist es wichtig, Bäumen in Städten Platz einzuräumen, bestehende Bestände zu erhalten und “grüne Lungen” zu erweitern. Dabei können wir helfen!

Bäume selbst bewässern – so geht das!

Besonderes Stadtbäume sind bei Hitze und langer Trockenheit auf Bewässerung angewiesen. Denn sie wachsen oft in kleinen „Baumscheiben“, rundum ist der Boden verdichtet und/oder versiegelt. Dadurch kann viel weniger Niederschlag versickern, der dann von den Wurzeln aufgenommen wird. Bei langer Trockenheit und Hitze leiden aber auch Parkbäume und Bäume in Wäldern.

Die ersten Anzeichen von Wasserstress sind besonders bei Laubbäumen an den Blättern und Baumkronen leicht zu erkennen:

  • Die Blätter hängen, rollen sich ein, vergilben und fallen ab.
  • Die Baumkrone wird durchsichtig.
  • Es bilden sich nur noch kleine, helle Blätter.

Stadtbäume werden hierzulande im Schnitt 60 Jahre alt, Parkbäume 200 Jahre.
Quelle: https://blog.wwf.de/baeume-giessen/.

Bäume leiden unter Dürre - 5 Tipps zum Bäume wässern

Bäume leiden unter langer Trockenheit und Hitzewellen: Mit unseren 5 Tipps zum Bäume wässern helfen Sie den Bäumen.

5 Tipps zum Bäume-Gießen bei Hitze und Trockenheit

  1. Besser einmal pro Woche viel gießen als täglich ein wenig. Kleine Mengen Wasser kommen gar nicht erst bei den Wurzeln an, sie verdunsten schnell. Ausgewachsene Bäume einmal pro Woche mit circa acht bis zehn Zehn-Liter-Eimern gießen.
  2. Unbedingt früh morgens wässern: Der Boden kühlt über Nacht ab und kann die Feuchtigkeit dann besser aufnehmen.
  3. Trockene, harte Böden zunächst anfeuchten und warten, bis das Wasser versickert ist. Dann erst wässern. So nimmt die Erde das Wasser besser auf.
  4. In der Stadt: Baumscheiben mit genügsamen Bodendeckern bepflanzen. Sie halten den Boden locker und schützen vor direkter Sonneneinstrahlung.
  5. Wenn möglich mit Regen- oder Brauchwasser bewässern.

Der Tag des Baumes ist jährlich am 25. April

Am 25. April ist der deutsche Tag des Baumes. Den gibt es seit 1952. Der internationale Tag des Baumes ist ebenfalls am 25. April und wurden 1951 von den Vereinten Nationen (UN) ins Leben gerufen.


AUCH INTERESSANT
Wasser für durstige Bäume
Wassergebrauch 2020 ist weiter gestiegen
Wie der Klimawandel die Wasserversorgung beeinflusst

FOTOS
Wald von oben Trockenheit: © stock.adobe.com / #292107229
Baum wässern: © stock.adobe.com / #216104184
Schäden an Baumstamm: © stock.adobe.com / #300193085

LINKS
Wald und Holz NRW
LWF Bayern
Das Erste
BMEL
Umwelt NRW
IT NRW

Teilen: