Vier neue Belüftungsanlagen sorgen in der Stever zwischen den Talsperren Haltern und Hullern für genug Sauerstoff im Wasser. 2019 starben während der Hitzewelle viele Fische, weil die Sauerstoffsättigung zu niedrig war.
Staunende Schlauchbootfahrer auf der Stever, wenn sie die Strudel mit kleinen Wasserfontänen auf dem Abschnitt zwischen unseren beiden Talsperren Haltern und Hullern entdecken. Auf den ersten Blick sieht man nämlich nicht, dass es sich um Belüftungsanlagen handelt.
Gleich vier Anlagen haben wir gemeinsam mit der Stadt Haltern gekauft. Kosten: rund 10.000 Euro. Die Belüftungsanlagen sorgen für Sauerstoff im Wasser. Ihre Rotoren wirbeln das Wasser aus der Tiefe nach oben. Das verrieselt wie bei einem Springbrunnen an der Wasseroberfläche.
„Die Anlage läuft vorwiegend nachts. Dann ist der Sauerstoffgehalt im Wasser am geringsten, da die Pflanzen ohne Licht keine Photosynthese betreiben.“
Magnus Meckelburg, Leiter Wasserwerk Haltern
Sommerhitze: weniger Sauerstoff im Wasser
Eine der vier neuen Belüftungsanlagen in der Zwischen-Stever. Die Rotoren wirbeln das Wasser auf, dann verrieselt es. So wird die Sauerstoffsättigung erhöht.
Durch Hitzewellen wie derzeit sinkt die Sauerstoffsättigung im Wasser. Deshalb starben letzten Sommer viele Fische in der Stever nahe der Antoniusbrücke. Das wollen wir uns die Stadt Haltern ein erneutes Fischsterben vermeiden. An der Stelle ist die Zwischen-Stever besonders flach und breit.
Ob es funktioniert, wird sich zeigen. Letzten Sommer sind wohl mehrere Faktoren zusammengekommen. Wir hoffen, die Wetterlage und die Belüftung verhindern eine Wiederholung“, erklärt Matthias Lindner, technischer Leiter des Wasserwerks Haltern.
„Wir messen täglich an mehreren Stellen den Sauerstoffgehalt, bisher war in diesem Jahr alles im grünen Bereich“, erklärt Matthias Lindner, technischer Leiter des Wasserwerks.
Gesteuert werden die Belüftungsanlagen per Zeitschaltuhr.
Update vom 17. August 2020: Wassertemperatur in der Zwischen-Stever derzeit höher als 2019
Weil die Wassertemperatur der Zwischen-Stever mit 24 bis 26 Grad Celsius noch höher als im letzten August, laufen die Roboter im Moment rund um die Uhr. Parallel wird der Sauerstoffgehalt des Wasser an zwei Messpunkten überwacht, aktuell liegt er bei 3 mg/l. Trotzdem verenden einzelne Fische – wir gehen davon aus, dass die Belüftungsanlagen Schlimmeres verhindern! Zusätzlich pumpen wir seit dem Wochenende Wasser aus der Talsperre in die Zwischen-Stever.
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Pressemitteilung der Stadt Haltern am See
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Steht erneutes massenhaftes Fischsterben an der Zwischenstever bevor?
Trotz vier installierter Belüftungsamlagen im Bereich der Steverbucht “Alter Garten” scheint die Sauerstoffsättigung an der Zwischenstever für die Fische nicht mehr ausreichend zu sein.
Bei einem Bootausflug vom Bootsverleih Niehues nahe des Hullerner Sees am 15.08.2020 fiel schon an der Oberfläche ein große Anzahl kranker oder lethargischer Fische auf. An Uferlinie im Flachwasser lagen auch zahlreiche Grundeln, die anscheinend nach Luft schnappten. Ebenso fand sich ein auf dem Bauch schwimmender fast ausewachsener Hecht, der nur noch schwache Kiemenbewegungen zeigte. Unter Wasser konnte man auf dem Flussgrund bereits eine große Anzahl toter Fische sehen.
Leider ist der Sauerstoffgehalt der Stever wieder gering. Wir arbeiten gemeinsam mit der Stadt Haltern und der Unteren Wasserbehörde daran. Ständig aktuelle Infos zu dem Thema haben wir in unserem Gelsenwasser-Newsroom: https://www.gelsenwasser.de/unternehmen/newsroom/trockener-sommer/.