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GLASKLAR mit Kirsten Westphal über Wärmewende und H2-Hochlauf
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In Folge 55 unseres Politik-Podcasts GLASKLAR spricht Kirsten Westphal, Mitglied der BDEW-Hauptgeschäftsführung und Mitglied im Nationalen Wasserstoffrat, über die Wärmewende und die Rolle die Wasserstoff dabei spielen könnte und sollte.

Zu Beginn der Folge spricht Dr. Kirsten Westphal über den letzten Winter und ihre größten Erkenntnisse, wie den berechtigten Sorgen um Öl- und Gaslieferungen und die nun in Angriff genommene Resilienz, um solchen Krisensituationen zu begegnen. Die Bevölkerung ist nicht nur durch die Erfahrungen des russischen Angriffskriegs, sondern auch durch die Erfahrungen in der Corona Pandemie mit Lieferketten sensibilisiert. Die Energietransformation muss starten und gleichzeitig muss die Versorgung gesichert bleiben. Auch soziale Akzeptanz spielt hierbei eine große Rolle.

Wärmesituation und Energiegebäudegesetz

Die Wärmesituation für den nächsten Winter schätzt Dr. Westphal bei milden Aussichten für das Wetter als relativ stabil ein, da die Speicher gut gefüllt sind. Den Winter zu überstehen und die Transformation dabei nicht aus dem Auge zu verlieren, sind dabei wichtige Themen für die Politik, die Energiebranche, die gesamte Wirtschaft und auch die Gesellschaft, um politische Lösungen zu finden, Diversifizierung, LNG-Ausbau und das Einsparen von Energie voranzutreiben.

Das Energiegebäudegesetz, auch als Heizungshammer betitelt, schätzt Dr. Westphal größtenteils als praktikabel ein, um die Wärmewende und auch die Energietransformation weiterzubringen und um die Klimaneutralität 2045 zu erreichen.
Die Kommunalen Wärmeplanungen sind zum Erreichen dieser Ziele ebenfalls zentral. Dr. Westphal betont an dieser Stelle, dass es nicht die eine Lösung für alle gibt, sondern je nach Standort eine Lösung zusammengestellt werden muss. Auch zu berücksichtigen sind die Wertschöpfungs- und Lieferketten für den Wasserstoffhochlauf in diesem Kontext.

Das “Henne-Ei-Problem” des Wasserstoffhochlaufs

Damit der Wasserstoffhochlauf gelingen kann, ist der Kreislauf zwischen Erzeugung und Verteilung – das Henne-Ei-Problem – zu lösen, laut Dr. Westphal sind Infrastruktur und Zertifizierungen hierbei grundlegend und ein Supply Push für die Herstellung notwendig. Staatliche Anreize und Förderungen sind auf beiden Seiten vonnöten, um rechtzeitig den wenig wettbewerbsfähigen Wasserstoff nicht auflaufen zu lassen.

GLASKLAR mit Dr. Kirsten Westphal über Wärmewende und Wasserstoff

Über Dr. Kirsten Westphal

Dr. Kirsten Westphal studierte von 1990 bis 1996 „Political Science/ Communication Science“ an der Universität Augsburg und Hamburg. Im Anschluss daran promovierte sie 1999 im Bereich „Energy Economics and Politics, International Relations“. Von 1999 bis 2008 arbeitete sie an der Justus-Liebig-Universität in Gießen als Wissenschaftliche Mitarbeiterin und als Assistenz des Professors. Von 2008 bis 2021 war Kirsten Westphal Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der SWP in der Forschungsgruppe „Globale Fragen“. Anschließend war sie von 2022 bis März 2023 Executive Director H2Global Stiftung – Head of Research & Analysis. Seit März 2023 ist sie Mitglied der Hauptgeschäftsführung des BEDW und zuständig für das Ressort „Versorgungssicherheit, Handel und gasspezifische Fragen“. Seit 2020 ist sie zudem Mitglied des nationalen Wasserstoffrates.


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© Julia Löffelholz


Zeitmarken zur Orientierung
02:06: Dr. Kirsten Westphal über den beim BEDW
03:38: Versorgungssicherheit und Resilienz
05:50: Versorgungssicherheit im nächsten Winter
07:40: Gebäudeenergiegesetz
09:19: Kommunale Wärmeplanung
11:27: Politik auf dem richtigen Weg bei Wasserstoff
13:21: Voraussetzungen für einen Wasserstoffhochlauf in Europa
19:37: Inflation Reduction Act in Amerika für die EU anwendbar
20:27: Supply Push im Wasserstoff
20:46: Welche Frage möchte Kirsten Westphal glasklar für sich beantwortet haben?