In Folge 41 unseres Politik-Podcasts GLASKLAR spricht Muhanad Al-Halak, wasserpolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, über die Wasserpolitik in Deutschland.
Zu Beginn des Gesprächs geht Muhanad Al-Halak auf den Angriffskrieg in der Ukraine ein. Er zeigt auf, dass sich Deutschland in der Vergangenheit zu sehr von Russland abhängig gemacht und alternative Lösungen wie erneuerbare Energien nicht genutzt hat. Außerdem erklärt er Al-Halak, welche Bedeutung der Krieg für ihn persönlich und sein politisches Amt hat.
Blick in die Zukunft: Trinkwasserversorgung in Deutschland
Weiterhin wagt Al-Halak einen Blick in die Zukunft und prognostiziert, dass in Deutschland die Versorgung mit Trinkwasser knapp werden könnte. Seiner Meinung nach müsse die deutsche Politik bereits jetzt handeln, um angesichts Trockenheit und steigender Temperaturen Schlimmeres zu verhindern. Die Digitalisierung könne dabei einen wichtigen Beitrag leisten. Ebenfalls erfahren wir von Muhanad Al-Halak, welche Möglichkeiten zum Wassersparen es gibt und wie das Abwasser im Rahmen der Corona-Pandemie genutzt wird.
„Wenn man sich den Koalitionsvertrag anschaut, dann steht da zum ersten Mal das Thema Wasser mal drin. Das haben wir in der Vergangenheit nicht gehabt. Wir als Bundesregierung möchten das Thema angehen, weil es wichtig ist.“
Phosphorrückgewinnung und Klärschlammverbrennung am Scheideweg
Ein weiteres, wichtiges Thema ist die Phosphorrückgewinnung durch die Verwertung von Klärschlamm. Al-Halak kritisiert jedoch, dass das Thema trotz seiner Bedeutung für Nachhaltigkeit, Klima- und Umweltschutz von der Politik noch nicht in ausreichendem Maß wahrgenommen werde. Es fehle noch immer an den zentralen Rahmenbedingungen für die Abwasserwirtschaft, obwohl von der EU ein kurzer Zeitraum zur Umsetzung vorgegeben wurde.
Darüber hinaus verrät uns Al-Halak in dieser Folge, was ihn dazu bewegt hat, selbst politisch aktiv zu werden und woher seine persönliche Verbindung zum Thema Wasser kommt.
Zur Person
Muhanad Al-Halak absolvierte zunächst eine Ausbildung als „Fachkraft für Abwassertechnik“. 2012 wurde er durch den Besuch der Meisterschule bei der BVS Lauingen schließlich zum Abwassermeister. Von 2006 bis September 2021 war er bei der Stadt Grafenau in unterschiedlichen Positionen beschäftigt, zuletzt als Betriebsleiter der Abwasserbeseitigung. Im Jahr 2017 trat Al-Halak der FDP und bekleidete in Freyung-Grafenau erst stellvertretend, später vollumfänglich das Amt des Kreisvorsitzenden. Seit 2020 sitzt er im Stadtrat Grafenau und im Kreisrat Freyung-Grafenau als auch im Beirat Bezirksvorstand Niederbayern. Al-Halak ist seit September 2021 Bundestagsabgeordneter und als wasserpolitischer Sprecher der FDP-Fraktion tätig. Daneben ist er ordentliches Mitglied im Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz und im Parlamentarischen Beirat für nachhaltige Entwicklung. Zudem sitzt er als stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Inneres und Heimat.
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Muhanad Al-Halak
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© Dominik Konrad
Zeitmarken zur Orientierung
02:10: Muhanad Al-Halak stellt sich vor
15:20: Persönliche Wahrnehmung des Ukraine-Krieges
19:40: Corona-Messung über Abwasserproben
23:10: Zukunft der Trinkwasserversorgung und deren politische Bedeutung in Deutschland
29:00: Digitalisierung in der Wasserwirtschaft
36:30: Möglichkeiten, um Trinkwasser einsparen
44:00: Klärschlammverwertung und Phosphorrückgewinnung
54:50: Umweltthemen bei der FDP – passt das?
01:01:40: Welche Frage möchte Muhanad Al-Halak glasklar für sich beantwortet haben?