Wer klimaschonend gärtnert, der schützt unsere wertvollen Wasserressourcen. Angesichts des Klimawandels müssen wir Wasser im Garten nachhaltig verwenden.

Lebensraum, Rückzugsraum, Freiraum… Ein Garten bedeutet für die meisten mehr Lebensqualität. Wir sind eine Garten-Nation. 17 Mio. Privatgärten* gibt es geschätzt in Deutschland; alle zusammen machen 1,4 Mio. Hektar Fläche aus – so viel wie alle Naturschutzgebiete im Land zusammen.

Noch vor einigen Jahren haben wir unbedacht jeden Abend den Rasensprenger aufgedreht: Schließlich soll alles schön grün sein, wachsen und blühen. Inzwischen sind die Folgen des Klimawandels längst bei den Gartenbesitzer*innen angekommen. Es gilt: Wer seinen Garten liebt, der schützt unsere Wasserressourcen!
Angesichts der langen Trockenperioden und Hitzewellen, die uns besonders seit 2018 herausfordern, ist klar, dass wir auch in unseren Gärten einen durchdachten und nachhaltigen Umgang mit der Ressource Wasser brauchen!

„Wenn der Brunnen ausgetrocknet ist, erkennen wir den Wert des Wassers.“
Benjamin Franklin, 1706-1790

Was könnt Ihr in Eurem Garten tun?

Was könnt Ihr in Eurem Garten tun, um die Ressource Wasser zu schützen? Grundsätzlich sollte Wasser in Eurem Garten gezielt, bedarfsgerecht und eingebettet in passende gärtnerische Maßnahme verwendet werden. Zum „Tag des Gartens“ haben wir Euch die fünf wichtigsten Maßnahmen zusammengestellt, wie ihr wasserschonend- und klimafreundlich gärtnern könnt.

TOP5-Maßnahmen für mehr Wasserschutz im eigenen Garten

1. Regenwasser auffangen
Regenwasser kommt kostenfrei „von oben“. Ihr solltet Regenwasser auffangen, zum Beispiel über Dächer ableiten und in entsprechenden Tank sammeln (Wassertonnen, IBC-Container, Zisternen usw.). Die sinnvollste Art ist, Euren Garten mit Regenwasser zu wässern!

Die sinnvollste Art ist, Euren Garten mit Regenwasser zu wässern!

Die sinnvollste Art ist, Euren Garten mit Regenwasser zu wässern!

2. Flächen nicht versiegeln
Regenwasser sollte nicht nur in Tanks & Tonnen landen, um es zu sammeln und zu nutzen. Es muss auch im Garten selbst landen können. Damit Regenwasser Teil des natürlichen Wasserkreislaufs bleibt und von der Natur optimal genutzt werden kann, muss es vor Ort versickern können. Euer Garten ist wie ein Schwamm. Es braucht (unversiegelte) Flächen mit natürlichen Untergründen, durch die Regenwasser versickern und auf natürliche Art gespeichert werden kann. Deshalb ist es wichtig, so wenig befestigte, versiegelte Flächen wie möglich im Garten zu haben. Das ist auch bei Starkregen-Ereignissen elementar.

3. Grundwasser und Gewässer schonen
Besonders wichtig ist es, die bestehenden Wasserressourcen zu schützen. Das bedeutet vor allem, schädliche Einträge zu vermeiden. Verzichtet auf chemische/giftige Pflanzenschutz- und Düngemittel. Denn die giftigen Stoffe und deren Metabolite (Stoffe, die beim Abbau entstehen) gelangen ins Grundwasser und/oder umliegende Gewässer und somit in den natürlichen Wasserkreislauf. Solche Einträge schädigen die Tier- die Pflanzenwelt.
Greift stattdessen auf natürliche Mittel & Möglichkeiten zurück, zum Beispiel selbst hergestellten Kompost, Kaffeesatz oder zerkleinerte Eierschalen als Dünger sowie natürliche Mittel zur Schädlingsbekämpfung. Tipps dazu gibt es beim NABU.

4. Effizient bewässern
Verwendet Wasser in Eurem Garten und Haushalt grundsätzlich nachhaltig und durchdacht. Bei Dürre und Hitze ist ein besonders bedachter Umgang mit der wertvollen Ressource nötig.
Durch cleveres Management & Maßnahmen könnt Ihr die Wasserressourcen schonen:

  1. Wässert Eure Gartenpflanzen am besten früh morgens zwischen 3 und 6 Uhr. Dann verdunstet weniger Wasser. Bei Bedarf könnt Ihr abends spät in der Dämmerung zusätzlich gießen. Wer auf Technik setzt, sollte Systeme zur Tröpfchenbewässerung in Erwägung ziehen, die effektiv und sparsam sind. Auch wichtig: Gießt Eure Pflanzen direkt an der Wurzel; auf den Blättern verdunstet das Wasser schnell.
  2. Lockert nach dem Bewässern und nach starkem Regen den Boden auf. Die alte Gärtnerregel „Einmal hacken spart dreimal gießen“ macht Sinn: Ein lockerer Boden verhindert, dass die Feuchtigkeit direkt verdunstet bzw. wieder nach oben an die Bodenoberfläche gelangt („Kapillareffekt“). Das Wasser kann tiefer in den Boden sickern und gespeichert werden.
  3. Mulchen trägt ebenfalls dazu bei, mehr Feuchtigkeit im Boden zu halten. Der Mulch bildet eine Schutzschicht, die den Boden beschattet und dadurch kann mehr Wasser in der Erde gespeichert werden. Als Mulch könnt Ihr Rasenschnitt, Häcksel, Stroh, Rinden und anderes organisches Reststoffe (am besten aus dem eigenen Garten) verwenden.

5. Wasserbedarf senken durch Gartengestaltung
Die Gartengestaltung hat großen Einfluss auf den Wasserverbrauch, vor allem Pflanzenauswahl und Versiegelungsgrad. Möglichst wenig versiegelte Flächen und möglichst viel durchgehender Bewuchs tragen nicht nur zur Artenvielfalt bei, sondern helfen auch Wasser im Boden zu speichern. Zudem macht es Sinn, die Gartenbepflanzen an die Folgen des Klimawandels anzupassen:

  • Wählt Pflanzen, die gut Trockenheit und Hitze umgehen können.
  • Kombiniert in Euren Gartenbereichen Pflanzen, die einen ähnlichen Wasserbedarf haben, und wählt Pflanzen passend zum Standort (sonnig, halbschattig, schattig) aus.
  • Bäume sind wichtig, auch wenn sie viel Wasser brauchen: Sie geben Schatten für andere Pflanzen (und Menschen!). Nutzt Baumbewässerungssäcke für eine effiziente Bewässerung.
  • Nutzt gestalterische und natürliche Möglichkeiten, Euren Garten klimaschonend und damit wasserfreundlich zu gestalten, von Kraterbeeten bis zu künstlichen Hügeln; Gräben und Senken, Teiche und vieles mehr.
Die Gartengestaltung hat großen Einfluss auf den Wasserverbrauch, vor allem Pflanzenauswahl, -anordnung und Versiegelungsgrad.

Die Gartengestaltung hat großen Einfluss auf den Wasserverbrauch, vor allem Pflanzenauswahl, -anordnung und Versiegelungsgrad.

Eine klimafreundliche bzw. klimaangepasste Gartengestaltung hilft also beim Wasserschutz. Konkrete Tipps dazu findet Ihr auch beim NABU.


QUELLEN
* Quelle: Institut für ökologische Wirtschaftsforschung

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