Sommer, Sonne, Gartenliebe. Wir erklären euch die fünf besten Methoden für eine nachhaltige Gartenbewässerung.

Wer seinen Garten liebt, der bewässert – ohne Ressourcen zu verschwenden. Wasser ist ein kostbares Gut. Die Folgen des Klimawandels sind längst in unseren Gärten angekommen. Nachhaltige Gartenbewässerung ist ein Muss im Zier- und im Nutzgarten.

Eine klimaresiliente, wasserfreundliche Gartengestaltung hilft dir dabei und unterstützt das ressourcenfreundliche Wassermanagement!
Nachhaltige Gartenbewässerung ist teilweise kostengünstig und einfach umsetzbar. Mit unseren Top5 Methoden wirst du zu einem cleveren Wassermanager*in im Garten!

  1. Regenwasser sinnvoll nutzen
  2. Effizient und systematisch bewässern
  3. Zum richtigen Zeitpunkt wässern
  4. Bodengesundheit fördern
  5. Die richtigen Pflanzen auswählen

Regenwasser ist der Schlüssel zur Nachhaltigkeit

Regenwasser zu nutzen, ist der Schlüssel zu einer nachhaltigen Gartenbewässerung. Im Idealfall gibt es regelmäßig genug Niederschlag, so dass du deine Pflanzen gar nicht wässern musst. Mit den Folgen des Klimawandels wird dieser Idealfall immer seltener sein. Höhere Temperaturen, Hitzewellen – längere Trockenphasen, Dürren: Mit gespeichertem Regenwasser kannst du klimafreundlich bewässern.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten Regenwasser aufzufangen und zu speichern. Ob man nur eine oder eine Kombination nutzt, ist abhängig von unterschiedlichen Faktoren wie Gartenfläche und Nutzungsart, Hausgröße, finanziellen Mitteln usw.

Eine grüne, große, runde Regentonne steht an einer Hauswand - so dass Regenwasser aus der Dachrinne in die Tonne fließen kann.

Regentonnen & IBC-Container sind kostengünstig & effektiv.

So kannst Du Regenwasser speichern

1. Regentonnen & IBC-Container sind der Klassiker – kostengünstig effektiv. Über die Dachrinnen und Fallrohre kannst du Regenwasser in die Behälter leiten. Es gibt größere Behälter n und auch kleinere Varianten für den Balkon. Sie eignen sich für kleine bis mittlere Gärten, in den „per Hand“ gegossen werden kann. Bestenfalls kann man Regenwasserspeicher an mehreren Fallrohren anschließen.

2. Zisternen sind unterirdische Wasserbehälter. Sie fassen mehrere tausend Liter. So große Nutzwasserspeicher eigenen sich für große Gärten und Nutzgärten mit hohem Wasserverbrauch. Der Vorteil: Sie lassen sich so bauen, dass damit auch im Haus Wasser genutzt werden kann, zum Beispiel für die Klospülung. Es gibt komplette, fertige Behälter aus Kunststoff oder Beton in unterschiedlichen Formen – mit den notwendigen Filtern und Pumpen. Wer eine Regenwasser-Zisterne in Erwägung zieht, sollte sich von einem Profi beraten lassen.

Ein Quadratmeter Dachfläche liefert 600 bis 1.000 Liter Regenwasser jährlich – je nach lokaler Niederschlagsmenge.

Effiziente Bewässerungssysteme für nachhaltiges Wassermanagement

Viel hilft nicht immer viel – vor allem beim Gießen. Die richtige Technik spart Wasser, Zeit und Arbeit.

Das sind die besten Systeme für eine nachhaltige Gartenbewässerung:

1. Tropfbewässerung: Ideal für Beete, Sträucher und Hochbeete. Die Schläuche geben gezielt Wasser an die Wurzeln ab. Kein Tropfen geht verloren. Es gibt fertige Systeme für Tröpfchenbewässerung.

2. Versenkregner mit Zeitschaltuhr: Perfekt für große Rasenflächen. In Kombination mit Feuchtigkeitssensoren gießt du nur, wenn es wirklich nötig ist.

3. Bewässerungscomputer: So wird die Bewässerungsanlage automatisch gesteuert. IT- und technikaffine Gartenfreunde vernetzen den Bewässerungscomputer mit Smart-Gardening-Systemen. Dann kann wetter- und temperaturabhängig sehr effizient bewässert werden.

Der frühe Vogel: Der Zeitpunkt ist entscheidend

Ein Erfolgsfaktor für nachhaltige Gartenbewässerung ist der richtige Zeitpunkt. Gerade in heißen, trockenen Phasen!

Bei der Gartenbewässerung gilt analog zum Sprichwort „Der frühe Vogel fängt den Wurm“: Frühaufsteher*innen sind die nachhaltigeren Gärtner*innen.
Pflanzen sollten am besten früh morgens zwischen 3 und 6 Uhr gewässert werden. Dann verdunstet weniger Wasser. Bei Bedarf kann abends spät in der Dämmerung nochmal bewässert werden. Mit Blick auf den Ressourcenschutz aber nur, wenn es absolut notwendig ist.

Auch wichtig: Pflanzen direkt an der Wurzel gießen; auf den Blättern verdunstet das Wasser schnell. Und besser einmal kräftig statt ständig ein bisschen gießen: Das regt die Wurzeln an, tiefer zu wachsen. So werden die Pflanzen robuster.

Ein Gärtner verteilt Mulch in einem Blumenbeet.

Der Mulch bildet eine Schutzschicht: Der Boden bleibt lockerer und feuchter; kann Regenwasser besser aufnehmen und speichern. © stock.adobe.com / #951268019

Bodengesundheit: den natürlichen Wasserspeicher erhalten

Der Gartenboden ist ein lebender Organismus – er ist Nährstoffdepot und Wasserspeicher in einem. Die Bodengesundheit trägt entscheidend zum nachhaltigen Umgang mit Wasser bei. Es gilt, das Wasser länger im Boden zu halten; als natürlicher Wasserspeicher und elementarer Teil des Wasserkreislaufes.

Lies dazu auch unseren Blog über Regenwürmer: Gut, wenn der Wurm drin ist

Mit drei einfachen Methoden kannst du die Wasserspeicherfähigkeit des Gartenboden verbessern.

  1. Mulchen: Dabei wird der Boden mit einer losen Schicht bedeckt. Der Mulch bildet eine Schutzschicht: Der Boden bleibt lockerer und feuchter; kann Regenwasser besser aufnehmen und speichern. Rasenschnitt, Häcksel, Stroh, Rinden und andere organische Reststoffe (am besten aus dem eigenen Garten) sind super zum Mulchen.
  2. Boden auflockern: Das Lockern hat großen Einfluss auf seine Fähigkeit als Wasserspeicher. Nach dem Bewässern und Regen sollte der Boden gelockert werden. Die alte Gärtnerregel „Einmal hacken spart dreimal gießen“ macht Sinn: Ein lockerer Boden verhindert, dass die Feuchtigkeit direkt verdunstet bzw. wieder nach oben an die Bodenoberfläche gelangt („Kapillareffekt“). Das Wasser kann tiefer in den Boden sickern und gespeichert werden.
  3. Boden aufbereiten: Jeder Boden muss gepflegt werden. Naturdünger wie Mist oder Kompost helfen, die Bodenqualität zu verbessern. Sie optimieren die Wasserspeicherfähigkeit und versorgen den Boden mit Nährstoffen.

Auch die Bodenbeschaffenheit spielt eine Rolle für das Wassermanagement: Sandige Böden trocknen schneller aus. Tonmehl oder Humus können die Bodenqualität verbessern. Andersherum verbessert Sand die Wasserdurchlässigkeit lehmiger Böden.

Pflanzenauswahl – die Mischung macht’s

Die Pflanzenauswahl hat erheblichen Einfluss auf das nachhaltige Wassermanagement in deinem Garten. Jeder Garten ist anders – und sollte deshalb individuell bepflanzt werden. Die Pflanzen sollten zu den lokalen Klima- und Bodenbedingungen passen: Die drei Hauptaspekte dabei sind Licht, Wind und Boden.
Mit Blick auf die Auswirkungen des Klimawandels ist es sinnvoll, heimische Pflanzen zu wählen und dabei auch auf eine Auswahl zu achten, die mit Trockenheit und Hitze gut zurechtkommen.

Generell gilt: Vielfalt macht den Garten klimafreundlich und klimaresilient – sowohl bei der Pflanzenauswahl als auch bei der Gestaltung. Unterschiedliche Baumarten, Hecken aus verschiedenen Gehölzen, Nutz- und Zierpflanzen gemischt, Kräuterrasen und Wiesenbereiche statt Rasen, kleine Hügel und Senken, verschiedene Beete wie Krater-, Sumpfbeete, Teiche und entsiegelte Flächen und Wege – so lassen sich Wetterextreme wie Starkregen und Hitzewellen besser überstehen. Ein klimafreundliches Beispiel sind alte Bauerngärten.

Ein Garten mit vielfältiger PFlanzenwelt

Vielfalt macht den Garten klimafreundlich und klimaresilient – sowohl bei der Pflanzenauswahl als auch bei der Gestaltung. © stock.adobe.com / #1082151696

Was tun bei Dürre und Hitze

Immer öfter kommt es zu längeren Trockenphasen: Wann das gespeicherte Regenwasser knapp wird oder gar ausgeht, müssen Gartenliebhaber ggfls. Trinkwasser zum Bewässern nutzen. Dabei wichtig:

  • die lokale Wasserlage: Achte auf die Angaben deines lokalen Wasserversorgers dazu. Einige Wasserversorger haben Trinkwasserampeln eingeführt. Sie symbolisieren den Stand des Wasserangebots in Relation zum Verbrauch in einem Wasserversorgungsgebiet. Die Wasserampeln sensibilisieren Bürger*innen für einen nachhaltigen, sorgsamen Umgang mit unserer wertvollsten Ressource. So könnt ihr als Verbraucher*innen wesentlich dazu beitragen, dass es bei Hitzewellen und langer Trockenheit – wenn die Verbräuche sehr hoch sind – nicht zu Versorgungsengpässen kommt. In diesem Blogbeitrag erfahrt ihr mehr über Wasserampeln.
  • ein Gartenwasserzähler: Mit einem Zwischenzähler kann man die Abwassergebühren für die Gartenbewässerung einsparen. Erkundige dich dazu bei der Kommune oder dem städtischen Abwasserbetrieb.

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FOTOS
IBC-Container im Garten
© stock.adobe.com / #124536072 / Daniel Strautmann

Regentonne im Garten
© Canva

Ökologie im Garten
© stock.adobe.com / #1082151696 / dblumenberg

Vielfältiger Garten
© stock.adobe.com / #355868849 / JM Soedher

Mulchen
© stock.adobe.com / #951268019 / TheWaterMeloonProjec

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