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Bernd Heinz zur Resilienz der Wasserversorgung an der Ruhr
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In Folge 59 von GLASKLAR spricht Bernd Heinz, Geschäftsführer der Wasserwerke Westfalen, über die Krisen- und Klimaresilienz der Wasserversorgung an der Ruhr.

Zu Beginn erfahren wir, welche die zwei wesentlichen Aufgaben der Wasserwerke Westfalen sind: zum einen die Erzeugung von Trinkwasser aus der Ruhr für 1,5 Millionen Menschen und zum anderen die Erzeugung von regenerativem Strom aus Wasserkraft.

Auf Krisen und Wetterextreme vorbereitet sein

Durch die eigene Stromerzeugung stellt sich das Unternehmen mittlerweile krisenfester auf. Denn eine sichere Energieversorgung sei elementar wichtig für die Trinkwasserversorgung, betont Heinz. Der Fachmann erklärt im Gespräch, wie man bei der WWW während der Ukrainekrise und der vorübergehend hohen Energiepreise Betrieb und Produktion an die Situation angepasst hat. Gerade in Krisenzeiten und Extremwetterereignissen müsse man vorbereitet sein und flexibel reagieren können.

Wassermangellage besser beherrschen

Bernd Heinz plädiert für eine Vereinfachung und Verkürzung der Genehmigungsverfahren im Leitungsbau. Man müsse mit Blick auf den prognostizierten steigenden Wasserbedarf handeln und dürfe keine Zeit mehr verlieren. Wasser sei zudem ein wichtiger Wirtschafts- und Standortfaktor in Deutschland. Aufgrund des letzten regenreichen Sommers sei die Gefahr einer Mangellage in der öffentlichen Wahrnehmung in den Hintergrund getreten.

Podcast GLASKLAR mit Bernd Heinz, Wasserwerke Westfalen GmbH

„Warum ist es nicht möglich, die Wasserwirtschaft als öffentliches Interesse zu definieren wie die erneuerbaren Energien? Auch wir müssen gegen den Klimawandel investieren.“

Änderung des Ruhrverbandsgesetzes nötig

Wir erhalten einen Einblick in das Grundprinzip und die Funktionsweise der Talsperren an der Ruhr aus dem Blickwinkel des Trinkwasserversorgers. Der rechtliche Rahmen für die Steuerung ist aus Sicht des Experten nicht mehr zeitgemäß. Es brauche mehr Flexibilität, damit man an der Ruhr auch längere Trocken- und Dürrephasen überstehen könne. Ansonsten würde bis zur Entscheidung zu viel Wasser in die Ruhr abgelassen. Auch hier müsse man vorbeugend handeln und nicht erst im Krisenfall. Dafür müsse das Ruhrverbandsgesetz weiterentwickelt werden.

Über Bernd Heinz

Dipl.-Wirtsch.-Ing. Bernd Heinz hat Wirtschaftswissenschaften und Maschinenbau studiert. Seit 2018 ist er Geschäftsführer der Wasserwerke Westfalen GmbH. Vorher war er bei der Dortmunder Energie- und Wasserversorgung GmbH beschäftigt.


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Zeitmarken zur Orientierung (Minuten)

02:30: Vorstellung Bernd Heinz und der Wasserwerke Westfalen GmbH
05:00: Stromerzeugung bei WWW
08:40: Kritik an Genehmigungsverfahren in der Wasserwirtschaft
10:45: Krisenfeste Strukturen in der Wasserwirtschaft
14:45: Hochwasserkatastrophe 2021
18:00: Einschätzung der Gefahr einer Wassermangellage
24:30: Talsperren-Management
32:00: Wasserqualität