In Folge 11 unseres Politik-Podcasts GLASKLAR sprechen Dirk Sander und Dr. Arnt Baer über die Vereinbarkeit von Unternehmertum und Nachhaltigkeit.
Dirk Sander war viele Jahre in leitenden Positionen im Bankgeschäft tätig, bevor er seiner Passion folgte. Seitdem unterstützt er Menschen bei der Gründung von sozialen Unternehmen und der Entwicklung von nachhaltigen Ideen. Seiner Meinung nach sollten Wirtschaftsunternehmen dazu beitragen, aus ihrer Finanzkraft hinaus gesellschaftliche Probleme anzugehen. Der Fachmann äußert er sich zur gesellschaftlichen Akzeptanz, die “licence to operate”, und den sogenannten “Purpose” von Unternehmen, der immer mehr Menschen wichtig ist. Unternehmen können aus seiner Sicht nicht mehr nur auf die Zahlen schauen und dienen nicht nur ihrem Selbstzweck.
Wirtschaftlichkeit ist nur ein Mittel zum Zweck – zur Lösung eines Problems für die Gesellschaft. Wir stellen mit unserem Social Business Konzept Lösungen in den Vordergrund.
Mehrwert für die Gesellschaft stiften
Sein Unternehmen Anthropia unterstützt Social Entrepreneurs und Start-ups mit innovativen und nachhaltigen Geschäftsmodellen. Er beschreibt Beispiele von Gründer*innen, die aus eigener Betroffenheit heraus Lösungen und Ideen entwickeln, die anderen helfen und sich am Markt bewähren. In großen Unternehmen sei eine solche Identifikation mit dem Produkt oder dem Geschäftsmodell häufig nicht gegeben. Gerade jüngere Mitarbeiter*innen wollen laut Sander heute etwas Sinnstiftendes leisten.
Außerdem beantwortet er unter anderem diese Fragen:
- Wie wird aus einer Idee ein Geschäftsmodell?
- Welchen Stellenwert nimmt der Nachhaltigkeitsgedanke langfristig in Unternehmen ein?
- Welche Aufgaben hat dabei die Politik?
Der Finanzexperte gibt eine Einschätzung, welche Konsequenzen die Corona-Pandemie auf unsere globalisierte Welt sowie den Nachhaltigkeits- und Solidaritätsgedanken haben könnte.
Daneben erfahren wir von Dirk Sanders persönlicher Motivation, nachhaltige Ideen voranzutreiben und wie er sich für einen Job beim Friedens-Nobelpreisträger Muhammad Yunus beworben hat.
Zur Person
Dirk Sander hat Germanistik, Philosophie und Politik an der Universität Duisburg-Essen und Wirtschaftswissenschaften an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster studiert. Er war siebzehn Jahre in leitenden Positionen einer internationalen Bank tätig. Anschließend gründete er NGOs in Tansania und Deutschland, um soziale Innovationen von Start-Ups zu unterstützen. Seit 2018 ist Dirk Sander geschäftsführender Gesellschafter der gemeinnützigen Anthropia gGmbH.
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GLASKLAR mit Alexander Rychter
FOTOS
Foto Dirk Sander: © Jürgen Nobel Photography
Zeitmarken zur Orientierung
02:05 | Dirk Sander stellt sich vor |
08:15 | System einer sozialen Kreditvergabe |
13:50 | Social Business Konzept |
15:30 | Gewinnmaximierung vs. Nachhaltigkeit? |
24:00 | Mitarbeiter wollen etwas Sinnstiftendes leisten |
29:40 | Von der Idee zum Geschäftsmodell |
35:30 | Nachhaltigkeit in Unternehmen: Vom Nischen- zum Fokusthema |
38:40 | Politische Rahmenbedingungen |
43:05 | Auswirkungen der Corona-Pandemie |
45:45 | Auf welche Frage wünscht sich Dirk Sander ein GLASKLARE Antwort? |