Am 28. Juli 2022 ist Earth Overshoot Day.

Heute, am 28. Juli 2022, ist der Earth Overshoot Day. Das hat das Global Footprint Network unter Verwendung von Daten der National Footprint and Biocapacity Accounts ausgerechnet. Ab heute leben wir auf „Ökopump“ und auf Kosten der Erde. 1,75 Erden brauchen wir pro Bewohner auf der Welt, um unseren Konsum zu decken. In Deutschland brauchen wir 3,1 Erden pro Einwohner.

Earth Overshoot Day 1971 bis 2022: eine traurige Statistik

Den ersten Erdüberlastungstag gab es am 25. Dezember 1971. Seitdem hat sich der Tag immer weiter nach vorne im Jahr geschoben. Interessant: 2020 (22. August) fällt aufgrund der Corona-Pandemie aus der Reihe.

Hier ein Überblick:

Der 1. Erdüberlastungstag 1971 war am 25. Dezember. Bereits zehn Jahre Später war er am 11. November. Eine Dekade weiter schon am 13. Oktober; 2001 am 24. September. Vor 11 Jahren dann am 4. August und letztes Jahr am 30. Juli.

Nachhaltige Infrastruktur ist ein entscheidender Teil der Lösung

Was können wir tun? Die Antwort ist inzwischen wohl jedem klar: nachhaltig leben! Dabei spielen diese Punkte eine herausragende Rolle:

  1. Ressourcensicherheit: Wie wir mit den natürlichen Ressourcen umgehen.
  2. Nachhaltige Infrastrukturen: Wie wir unsere Städte bauen und darin leben.
  3. Energieverbrauch: Wie wir Energie produzieren und verbrauchen.
  4. Ernährung: Wie wir unsere Nahrung anbauen und verteilen.
  5. Weltbevölkerung: Wie viele Menschen wir auf der Erde sind.

Dabei spielen Infrastrukturen, die uns unser Leben und unseren Konsum erst ermöglichen, eine zentrale Rolle. Wir müssen Infrastrukturen nachhaltig gestalten. Es braucht Systeme (Stichwort Kreislaufwirtschaft), die unsere natürlichen Ressourcen schützen und gleichzeitig die Nachfrage nach ihnen steuern. Nur bei nachhaltiger Nutzung können sich die Ressourcen auch regenerieren. Wasser ist das beste Beispiel! Ressourcenschutz und -sicherheit sind für alle Lebewesen überlebenswichtig.

Hier einige Beispiele, mit denen wir das Datum des Earth Overshoot Day verschieben könnten:

  • Grüne Energie aus Windkraft hat das Potenzial, den Earth Overshoot Day um mindestens 10 Tage zu verschieben.
  • Würden wir weltweit nur halb so viel Lebensmittel verschwenden, würde sich der Earth Overshoot Day um 13 Tage herausschieben
  • Die städtische Fahrradinfrastruktur weltweit auf ein Niveau wie derzeit in den Niederlanden zu heben, hat das Potenzial, den Earth Overshoot Day um 9 Tage zu verzögern.
  • Wenn die Menschheit den Earth Overshoot Day jedes Jahr um 6 Tage hinauszögert, wird die Menschheit vor 2050 weniger als einen Planeten benötigen.

In Sachen Infrastruktur sind vor allem Politik, Kommunen und Wirtschaft gefordert, die nachhaltige Gestaltung zu planen und umzusetzen. Doch wir sind Teil des Systems und Veränderung beginnt immer im Kleinen, sprich bei uns selbst. Kleinvieh macht bekanntlich auch Mist. Es gibt zahlreiche (kleine) Maßnahmen, mit denen wir unser Leben gestalten können.

„Ressourcensicherheit wird zu einem immer wesentlicheren Parameter der wirtschaftlichen Stärke. Zu warten hat keinen Vorteil. Vielmehr liegt es im Interesse jeder Stadt, jedes Unternehmens und jedes Landes, die eigene Handlungsfähigkeit in einer voraussehbaren Zukunft des Klimawandels und der Ressourcenknappheit zu schützen.“
Mathis Wackernagel, Gründer des Global Footprint Network.


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© 2022 Earth Overshoot Day / Global Footprint Network

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